100km einfach zum einkaufen
"leichte" Preis-steigerungen des Diesels
unverhofftes Wiedersehen...
wenn die Post schließt, stirbt der Ort mit ...
In Pahrump trafen wir uns dann vorerst auch auf ein letztes Mal mit Heidi und Andy, da die Beiden nun nach Las Vegas wollten.
Wir fuhren zurück ins Death Valley ;) … An den leicht zu erreichenden Aussichtspunkten hielten wir uns spontan lieber nicht länger auf, da es von Touristen wimmelte - ganz anders als eine Woche zuvor! Da wir mittlerweile Weihnachten hatten, war recht viel los! Die asiatischen Touristen wurden von den indischen Touristen „abgelöst“ - was nicht wirklich besser war… denn hier kam zum Ellenbogen-Einsatz noch die „nicht vorhandene Distanz“ hinzu - je näher desto besser! Also beschlossen wir uns so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen :). Wir überlegten noch ob wir in Furnace Creek doch noch einmal volltanken sollten, beschlossen dann aber es zu lassen und erst in Paramint aufzutanken… denn hier am Visitor Center lag die Gallone Diesel bei 4,20 USD - zu sonst 2,20 USD… diese „leichte“ Preissteigerung weigerten wir uns zu unterstützen … in Paramint sollte es aber noch eine weitere „leichte“ Preissteigerung geben … um einen weiteren Dollar - auf 5,20 USD … wir müssen sicher nicht erwähnen, dass wir nicht getankt haben!!! ;)
Normalerweise würden wir die Strecke, die wir vorhatten zu fahren, nie mit halbem Tank fahren, aber diese Preise weigern wir uns zu unterstützen. Da wir noch einen Ersatztank gefüllt dabei hatten, war es auch nicht ganz so dramatisch! Auf der Fahrt Richtung Westen begrüßten uns dann erst noch einmal zwei Coyoten am Straßenrand. Es sind einfach immer tolle Tiere! Luke beobachtet sie auch immer vom Fenster aus ;) Allerdings würden wir eine direkte Konfrontation zwischen Luke und den Coyoten dann doch nicht unbedingt provozieren wollen.
Wir bogen kurz vor dem Parkausgang rechts ab und begaben uns auf den Südpass. Es ging von unter dem Meeresspiegel auf über 2.000 Meter Höhe! Am Tag zuvor hatte es hier geschneit, so dass es die Strecke punktuell in sich hatte. Die hier wachsenden Joshua Trees waren teilweise vereist - und der Wind pfiff ganz ordentlich. Aber die Fahrt erforderte volle Konzentration, denn durch den frischen Schnee und die Anstiege und Abfahrten kamen wir auch mal leicht ins rutschen. Mittlerweile drohte auch die Dunkelheit und wir wollten unbedingt noch aus dem Bereich der Steinschlaggefahr heraus. Kurze Zeit später fanden wir beim letzten Tageslicht einen guten Übernachtungsplatz und konnten wieder durchatmen.
Die rollenden Steine auf dem Racetrack waren dann toll anzusehen und wir wanderten eine ganze Zeit lang über diese riesige Fläche. Die Spuren der Steine sehen schon irgendwie interessant aus. Sie beginnen im Nirgendwo und es sieht wirklich so aus als ob die Steine über die Salzpfanne wandern.
Wir trafen uns dann noch ein paar Mal mit Heidi und Andy und verbrachten viele Stunden mit plaudern und beim Cappu ;). Von Heidi & Andy bekamen wir noch den Tip mit den Warm Springs im Death Valley. Aber vorher mussten wir unsere Vorräte noch einmal auffüllen und ein Lebenszeichen nach Hause senden, denn eine Funkverbindung gab es hier im Death Valley nicht und Weihnachten stand vor der Tür. Die Vorräte konnten und wollten wir aber nicht im Death Valley auffüllen, da die Preise hier jenseits von gut und böse waren und es außer Chips und Cola auch nicht viel gab. So fuhren wir mal eben knapp 100 km EINFACH!!!! zum Einkaufen ;). Auf dem Weg aus dem Death Valley heraus konnten wir noch einen tollen Coyoten beobachten. Er blieb richtig lang an der Straße.
Auf dem Weg zum Racetrack kamen wir am Ubehebe Crater vorbei. Man kann in den Crater hineinlaufen, aber das ließen wir lieber bleiben. Die Aussicht „von unten“ ist halt nicht wirklich so toll ;). Aber von oben kann man den Krater dieses erloschenen Vulkans wirklich genießen. Hier am Crater endet dann auch die Teerstraße und es geht auf eine der übelsten Wellblechpisten… 43 km - EINFACH!!!! Wir waren relativ spät dran, so dass wir eine schöne Spätnachmittags-Stimmung auf dem Weg genießen konnten. An der Teakettle-Junction, welche ihren Namen von unzähligen Teekesseln hat, die hier aufgehängt wurden, ging es vorbei und wir näherten uns langsam unserem Ziel. Allerdings war es nun bereits relativ spät und es war kurz vor Sonnenuntergang, so dass klar war, dass wir uns hier irgendwo einen Nachtplatz suchen würden. Auf dem weiteren Weg sahen wir von Weitem bereits ein vermeintlich großes Fahrzeug uns entgegenkommen. Wir waren schon am Lästern, dass uns wahrscheinlich wieder ein „schmerzfreier“ Amerikaner mit einem Fifthweel (diesen riesigen Wohnanhängern) entgegenkommt… aber weit gefehlt … Beim Näherkommen entpuppte sich das Fahrzeug als nicht mehr ganz so groß und dazu als „Paul“ - der 6x6-Mercedes mit seiner Crew Heidi & Andy, welche wir in Whitehorse kennengelernt hatten. So war die Freude über das unverhoffte Wiedersehen groß und wir beschlossen den Abend gemeinsam zu verbringen. Wir tauschten unsere Reiseerlebnisse aus und plauderten bis morgens 3 Uhr … um dann hundemüde in die Falle zu fallen ;).
Zu Scottys Castle kann man derzeit leider nicht fahren. Im Oktober 2015 gab es im Death Valley ein heftiges Unwetter, welches die Straße zu Scottys Castle und die Gebäude fast komplett zerstört hat. Die Fotos in der Nationalparkzeitung sprechen Bände. Da kann man nur froh sein, dass niemand ernsthaft verletzt wurde und dass man selbst zu diesem Zeitpunkt nicht dort war!
Nach dieser Stille genossen wir am nächsten Morgen direkt den Artist Point. Die Farben der Berge boten alle Nuancen einer Malerpalette. Es war wirklich schön, dass die Straße (welche unserer Meinung nach alles andere als renovierungsbedürftig war!) noch offen war!
Ganz klar mussten wir nun natürlich noch zum tiefsten Punkt im Death Valley, zum Badwater Basin. Hier kann man auf die riesige Salzpfanne herausgehen und die Salzkristalle bewundern. In der Nationalparkzeitung hatten wir von der Titus Canyon Road gelesen. Man startet außerhalb des Death Valley Nationalparks und fährt über eine tolle Strecke, entlang der Ghosttown Leadfield bis in den Canyon. Die Minenstadt wurde 1926 gegründet, im August 1926 wurde eine Poststelle eröffnet. Die Poststelle wurde aber im Februar 1927 … also ein halbes Jahr später … wieder geschlossen, daraufhin „starb“ die Stadt… So steht es auf der Tafel in der alten Siedlung. Wir mussten dann schon lachen - für uns hörte es sich so an: da die Post geschlossen wurde, starb die Siedlung. Wenn man überlegt wieviele Poststellen in Deutschland über Jahre geschlossen wurden… und wenn dann jeweils der Ort „aussterben“ würde … gäbe es in Deutschland keine Orte mehr ;)
Die Fahrt durch den Titus Canyon beeindruckte uns riesig! Glücklicherweise handelt es sich hier um eine Einbahnstraße, da die Strecke teilweise gut eng war. Uns überholte ein Leih-Jeep, welcher von Asiaten gefahren wurde und die den Titus Canyon schier durchrasten. Sie begegneten uns Stunden später auf der Straße zum Racetrack wieder… und waren da bereits auf der Rückfahrt…
Toll ist, dass man im Death Valley - sobald man mindestens 1 Meile von den Hauptstraßen entfernt ist - überall frei übernachten darf. So beschlossen wir unsere heutige Nacht auf „unter Meereshöhe“ zu verbringen. Das Death Valley liegt umrahmt von Bergen auf bis zu MINUS 80 Metern. Wir fanden ein nettes Plätzchen und als Andreas noch einmal einen Rundgang um das Auto machte, musste er Sandra ganz schnell „zum lauschen“ aus dem Fahrzeug holen.
Diese Stille hatten wir noch nie „gehört“ - es ist der absolute Wahnsinn. Es zirpt nichts, es fährt kein Auto, man hört auch kein Flugzeug … das Einzige was man tatsächlich hört ist das eigene Rauschen in den Ohren. Es ist unglaublich und unbeschreiblich! Dazu gibt es einen Wahnsinns-Sternenhimmel. Hier im Death Valley gibt es keinerlei Lichtverschmutzung, daher ist der Sternenhimmel so klar und so „voll“, dass man die Sternbilder, die man eigentlich kennt, gar nicht mehr herausfiltern kann! Wir mussten dann auch direkt Fotos von diesem Wahnsinns-Sternenhimmel machen. Der einzige Nachteil hier war, dass die Temperaturen in der Nacht so frostig waren… aber was macht man nicht alles für ein etwas anderes Foto ;)…
Unterwegs im Death Valley
16. bis 29. Dezember 2016
Nachdem wir unsere Reisekasse im Spielerparadies beisammen gehalten hatten, ging es Richtung Death Valley Nationalpark. Da es sich um einen Nationalpark handelt, war uns klar, dass es sich wieder um eine „Schnell-rein-und-schnell-raus“-Fahrt handeln wird… aber weit gefehlt!
Auf dem Weg ins Death Valley genossen wir zuerst die Aussicht vom Zabriskie Point, welcher einen wunderschönen Blick über die Hügel bis zur Tiefebene bot.
Danach steuern wir direkt das Visitor Center an. Hier studieren wir die Liste der gesperrten Straßen um unsere Runde im Death Valley zu planen. Wider Erwarten steht auf dieser Aufstellung nicht die Runde des „Artist Points“. In der Nationalparkzeitung war diese ab November bis ins späte Frühjahr für Straßenarbeiten als Sperrung angegeben. Der Ranger, mit dem wir dann sprachen, erläuterte uns, dass nach Drucklegung der Vertrag über die Straßenarbeiten auf Anfang Januar verschoben wurde. Glück gehabt :) … denn diese Fahrt wollten wir auf jeden Fall machen und wir waren bereits enttäuscht als wir in der Nationalparkzeitung von der Sperrung gelesen hatten…
Schlafen unter dem Meeresspiegel
hörbare Stille - einfach unbeschreiblich!