Schöne Aussichten im Grand Staircase Escalante
Wo kommen die vielen Touris her?!?
Am Ende der Cockscomb Road entschieden wir uns auf dem Highway 12 erst einmal nach links in Richtung Bryce Canyon National Park abzubiegen. Die Temperaturen waren seit der North Rim nicht mehr wirklich gestiegen und es hatte etwas Schnee gegeben. So hatten wir eine regelrechte Märchenlandschaft zu unseren Füßen. Es war einfach nur traumhaft!!! Da wir allerdings immer noch das Thanksgiving-Wochenende hatten, war auch ordentlich was los hier im Park. Auch die Ranger waren sehr aktiv. So kam es, dass Andreas nach einem sogenannten „California Stop“ - sprich heranrollen an die Stoppstelle, sehen dass nix kommt und weiterfahren … mit Tatütata angehalten wurde… Ein junger Spund erklärte uns dann, dass die Stoppstelle überfahren wurde und Andreas - ohne Strafe - verwarnt würde. Als Abschlusssatz erklärte er Andreas dann, dass wir ein „Heavy“ Fahrzeug hätten und daran denken sollten, dass dieses langsamer bremst als ein normales Fahrzeug … aha … gut dass er es sagt, das hatten wir bisher nicht auf dem Schirm :) …
Nachdem wir uns am nächsten Morgen voneinander verabschiedet hatten, ging es für uns zur North Rim… dies sind um die 70km Sackgasse … und wir wurden doch tatsächlich von Schnee überrascht. Irgendwie waren wir darauf gar nicht vorbereitet, aber wir aktivierten sofort freiwillig unsere Winterjacken :). Allerdings waren wir vom Grand Canyon irgendwie etwas enttäuscht. Vielleicht hatten wir vorher bereits zuviel über den Grand Canyon gesehen und unsere Erwartungen zu hoch gesetzt, aber die Sackgasse war für uns die Aussicht nicht wirklich wert. Es war nett, aber mehr nicht. Allerdings kann man nicht erwarten, dass ein Highlight das andere jagt… von daher war es einfach ein interessanter Abstecher.
Wir verließen den Grand Canon wieder nordwärts um nach Kanab zu fahren. In Kanab wollten wir uns im Visitor Center für die „Wave“ bewerben. Um zur „Wave“ zu kommen, muss man sich für eine Permit bewerben. Für diese Genehmigung kann man sich entweder online Monate im Voraus bei einer Online-Lotterie bewerben oder man muss beim Visitor Center an einer Lotterie teilnehmen. Insgesamt werden pro Tag 20 Permits vergeben. Wir waren ausgerechnet an dem Wochenende von Thanksgiving hier, was bedeutete, dass an unserem „Lotterietag“ die Permits für drei Tage verlost wurden. Als das Visitor Center um 8 Uhr öffnet sind bereits locker 100 Asiaten plus ein paar Amerikaner und ein paar weitere Nationen vorort. Diese ganze Lotterie hat unsere Laune ziemlich in den Keller gebracht, denn hier bekamen wir mal wieder ein Schauspiel der „rücksichtsvollen“ Asiaten geboten. Ohne Rücksicht auf Verluste werden wieder die Ellenbogen eingesetzt und es wird sich durchgedrängt wo es nur geht… Da wir keinen Erfolg bei der Lotterie hatten - worum wir schlussendlich nicht böse waren, ging es für uns nun in das G.S.E.N.M. - das „Grand Staircase Escalante National Monument“ Dieses riesige Gebiet wollte der Bundesstaat Utah für den Abbau von Bodenschätzen freigeben. Daraufhin hat der damalige Präsident Bill Clinton als eine seiner letzten Amtshandlungen das komplette Gebiet als National Monument ausgewiesen. Und dies ist zurecht geschehen! Bevor wir in das G.S.E.N.M. eintauchten, ging es noch auf einen kurzen Trail. Die Felsnadeln hier waren wunderschön angeleuchtet und wir können diesen kleinen Trail nur empfehlen.
Wir fuhren nun zuerst die Cockscomb Road nach Norden, es gab immer wieder schöne Punkte zum Anhalten, so z.B. der Grosvenor Arch. Dieser riesige Steinbogen hat uns wirklich beeindruckt.
Die letzten Wochen hatten wir fast immer tolles Wetter und vor allem tagsüber fast sommerliche Temperaturen. Immerhin war es November! Daran könnten wir uns glatt gewöhnen ;). Da die Grand Canyon North Rim spätestens Anfang Dezember oder ab dem ersten Schneefall zu dem uns bereits bekannten Zustand „Closed for Season“ übergeht, wollten wir unbedingt vorher noch hin. Auf dem Weg hierhin sahen wir unseren ersten „California Condor“. Wahnsinn wie riesig sie sind, aber auch wie häßlich ;). Wir legten einen Stop in Lees Ferry ein um die Nacht hier zu verbringen. Auf dem Weg nach Lees Ferry sahen wir bereits einen „Landy“, bei welchem wir später logischerweise stoppen mussten. ;) So lernten wir Jessika und Sebastian aus Hamburg kennen, die ein Jahr in Nord- und Zentralamerika unterwegs sind. Wir verbrachten einen netten gemeinsamen Abend zu dem sich noch ein Paar aus Alaska gesellte. Die Beiden sind mit dem Rad unterwegs und es war insgesamt einfach kurzweilig.
Wir wussten, dass wir auf dem Highway 95 mobilen Empfang haben werden, daher checkten wir noch gschwind unserer Emails und vor allem unsere Tracking-Nummer von unserem erwarteten Päckchen. Wir hatten es erst in ca. 3 Wochen erwartet, aber sahen, dass es bereits in Phoenix lag und als nächstes nach Page/Arizona kommen sollte. Damit planten wir mal wieder um… und fuhren nach Page. Wir kamen bei Sonne in Page an und konnten den Glen-Dam bei traumhaften Wetter anschauen. Die Post in Page hat nur von Montag bis Freitag geöffnet, wir waren aber erst am Freitag Abend hier. Damit beschlossen wir uns die Umgebung von Page etwas anzuschauen. Allerdings wurde für den nächsten Tag nicht viel geplant, da Regen angesagt war. Das war dann für uns „fast faszinierend“. Während und kurz nach dem Regen gab es wahrlich Sturzbäche in Page, die alle Richtung den Canyonwänden des Colorado River stürzten. Einen Tag später als der Regen längst vorüber war, gab es keinerlei Hinweise auf das viele Nass mehr… alles war wieder staubig und als ob nichts gewesen wäre. Hier in Page gibt es unter anderem den „Upper Antelope Canyon“ und den „Lower Antelope Canyon“. Beide Canyons sind Slot-Canyons und liegen auf Navajo-Land. Entsprechend wird abgezockt. Zum Einen zahlt man den Eintritt zu den geführten Touren und zum Anderen noch Parkgebühren … aber nicht pro Fahrzeug, sondern pro Person. Freunde sagten uns bereits zuvor, dass sich Luke nicht zeigen sollte, damit er nicht auch noch für Parkgebühren herhalten müsste… ;) Wenn das Wetter am Samstag nicht so verregnet gewesen wäre, hätte Sandra sicher einen der beiden Antelope-Canyons angeschaut. Aber nach dem Regen war es eher uninteressant, denn es gab genügend Andrang… In den Antelope-Canyons ereignete sich 1997 eine Katastrophe als in einer Entfernung von 25 Kilometern unwetterartige Regenfälle heruntergingen, welche sich in den engen Canyons rasant zu einem reißenden Fluß mit 4 Metern Höhe entwickelten. Als diese reißende Wassermasse im Antelope-Canyon ankam, riss sie 11 Menschen in den Tod. Man sollte hier nicht nur das Wetter vorort im Blick behalten sondern die allgemeine Großwetterlage anschauen.
Page liegt am Glen-Dam und dieser staut den Colorado River zum Lake Powell auf. Der Lake Powell war für uns ein absoluter Traum, das Blau war einfach so intensiv, dass es fast unwirklich wirkte.
Wir verbrachten wunderschöne Tage hier und bekamen den einen oder anderen Tip für weitere tolle Touren.
Bevor wir Page verließen, ging es aber noch zur Horseshoe Bend. Hier verläuft der Colorado River in Form eines Hufeisens und ist einfach nur schön anzuschauen. Allerdings ist es auch Wahnsinn was hier alles auf den Füßen ist. Wo kommen auf einmal all die vielen Touristen her?!?! Die letzten Wochen waren nie allzu viele Touristen zu sehen, aber hier schienen alle auf einmal zu sein ;).
Wir drehten also wieder nordwärts ab und fuhren zu den „Goosenecks“. Die „Goosenecks“ sind Schleifen, die der San Juan River in die Canyons „geschnitten“ hat. Sie heißen Goosenecks, da die Fluss-Schleifen an Gänsehälse erinnern. Die Aussicht ist super schön und wir genießen es einfach.
Weiter geht es auf dem „Mogly Dug Way“. Dies ist eine Serpentinenstraße mit traumhaften Aussichten auf das Monument Valley und die Canyon-Umgebung. Hier oben finden wir einen schönen Nachtplatz und genießen die Ruhe. Morgens stellen wir dann bei einem Blick auf unser Obst fest, dass wir diese Nacht wohl Besuch hatten… da hatte doch tatsächlich ein Mäuschen an unseren Bananen geknabbert… die nächsten Nächte wurden dann die Mausefallen aufgestellt, aber „unser Kurzbesuch“ war wohl clever genug nach der Mahlzeit sofort wieder zu verschwinden.
rote Steine - soweit das Auge reicht ...
27. Oktober bis 08. Dezember 2016
Unser nächster Anlaufpunkt war Blanding - hier nutzten wir mal wieder das gute Wifi im VisitorCenter um unsere Website upzudaten und plauderten lang mit der Betreiberin. Sie gab uns viele Tips im nahen und weiteren Kreis um Blanding. So entschieden wir uns erst einmal einen Abstecher nach Süden einzulegen - Richtung Monument Valley. Erschreckend auffallend war, dass je weiter wir in Regionen der „Native People“ kamen, desto mehr Müll am Straßenrand lag. Lang bevor man das Ziel erreicht, hat man schon tolle Aussichten auf das Monument Valley, welches auf Navajo Grund liegt und ein Heiligtum der Navajo Indianer ist. Um zum Visitor Center zu kommen, müsste man dann bereits 20 USD Eintritt bezahlen, das war es uns aber absolut nicht wert. Da wir mit Luke keine Chance hatten uns frei in diesem Bereich bewegen zu können (abgesehen vom Parkplatz), beschlossen wir wieder abzudrehen. Nachdem wir auch mittlerweile so viele tolle „rote Steine“ gesehen hatten und von vielem beeindruckt waren, war es uns auch nicht wichtig bis direkt an das Monument Valley zu fahren.
Lake Powell - für uns ein Traum!