Manti-La-Sal-Mountains - tolle Aussichten auf 3.000 m!
Aus den Höhen des Manti-La-Sal-National Forests ging es hinunter in das Natural Bridge National Monument. Unser erster Gang war in das hiesige Visitor Center und wir bekamen wieder tolle Informationen. Es stellte sich recht schnell heraus, dass die Rangerin aus Deutschland stammt und mit ihrem amerikanischen Mann des National Monument betreut. Sie teilte uns auch gleich mit, dass der angeschlossene Campground kostenfrei ist und so entschlossen wir uns direkt zu bleiben. Wir drehten am Abend unsere erste Runde durch das National Monument. Die (wirklich absolut perfekte) Straße verläuft hier als Einbahnstraße, so dass man für die reine Durchfahrt ca. 1 Stunde veranschlagen sollte (ohne Wanderungen). So hatten wir die Lage für den kommenden Tag schon mal sondiert und ließen den Tag damit bei einem tollen Sonnenuntergang ausklingen.
Toll für uns war, dass wir hier sämtliche Touren mit Luke unternehmen durften. Denn normalerweise sind Hunde in Nationalparks und National Monuments nur im Fahrzeug und auf Parkplätzen erlaubt. Es gibt im National Monument 3 Natural Bridges, zu welchen man auch hinablaufen kann. Um diese Jahreszeit (November) war das auch echt klasse - aber im Sommer können wir uns dies katastrophal vorstellen… bei den Temperaturen, die dann vorherrschen…
Ebenfalls toll sind die Dwellings, dies sind Wohnbereiche von Ureinwohnern, die regelrecht mit dem Fels „verschmelzen“
Als wir nach einer der Wanderungen wieder zum Auto kamen, stand unweit von uns ein Landy mit Dachzelt und Schweizer Kennzeichen. Die Crew war aber aktuell nicht zu sehen. Da wir ja wussten, dass es nur eine Fahrtrichtung gibt, entschieden wir uns erst einmal weiterzufahren und später auf die Crew des Landy’s zu warten. So war es dann auch. Als wir von unserer zweiten kurzen Wandertour wieder am Parkplatz ankamen, plauderten Stephanie & Matthias bereits mit einem weiteren Schweizer Paar… die Welt ist einfach klein ;). Wir plauderten später noch recht lang mit den Beiden. Sie sind seit September 2016 unterwegs und ebenfalls auf dem Weg nach Süden… und wir werden uns sicher noch über den Weg fahren!
Der Canyonland Nationalpark ist in drei Bereiche unterteilt. Im ersten Teil waren wir über den Shafer Trail angelangt - dem Island in the Sky - Part. Hier hat man immer wieder wunderschöne Aussichten auf die unter einem liegende Mesa und die Canyons. Der zweite Teil - The Needles - des Parks werden wir in wenigen Tagen aufsuchen. Auf dem Rückweg nach Moab (dieses Mal über die offizielle Straße ;) ) bogen wir noch kurz in den Dead Horse State Park ein. Dieser State Park ermöglicht einen tollen Blick auf die Horseshoe Bend über den Green River, wie er sich seinen Weg durch die Felsen schlängelt.
Auf unserem Weg nach Süden ging es erst zum „Needle Overview“, welcher einem einen gigantischen Blick über diesen Teil des Canyonland Nationalparks ermöglicht. Hier fanden wir einen Nachtplatz mit traumhafter Aussicht. Den Teil „The Needles“ des Canyonland Nationalparks besuchten wir am kommenden Tag - wobei wir hier sagen müssen, es war nett, aber mehr auch nicht. Dafür wurden wir auf unserer Weiterfahrt in einem weiteren Teil des Manti-La-Sal-National-Forest wieder mit tollen Ausblicken und schönen Plätzen belohnt.
Bereits in Watson Lake hatte uns Christian den Shafer Trail von Moab aus in den Canyonland Nationalpark empfohlen. Dieser stand als nächstes auf unserem Programm… wir fuhren von Moab aus kommend erst entlang der gut ausgebauten Potash Road, welche sich entlang des Colorado River und toller Gesteinsformationen windet. Nach ca. 30 Kilometern geht die Straße in eine Gravel Road über und windet sich langsam aber stetig in die (weitere) Höhe. Es gibt immer wieder schöne Aussichten auf den Colorado River und die letzten Meilen geht es dann in Serpentinen entlang der Felswände rasch nach oben. Vom Canyonland Nationalpark aus hat man dann noch einmal die Möglichkeit einen Blick über die gefahrene Strecke zu werfen. Eine wirklich schöne Strecke! Und wir können Christian nur in seiner Meinung bestätigen, dass der Shafer Trail am schönsten von Moab aus zu befahren ist. Zum Einen sieht man von unten kommend die Strecke nicht im Vorhinein und zum Anderen steigert sich die Spannung und der schönste Teil kommt zum Schluss!
Nach Moab zurück fuhren wir über die Manti-La-Sal-Mountains. Hier ging es auf über 3.000m hoch und wir genossen tolle Aussichten auf die „roten Steine“ unter uns. Auf der Höhe fuhren wir durch einen Wald von Espen, die schneeweiß vor einem stahlblauen Himmel strahlten - diese Wälder hatten wir auf der Höhe ganz sicher nicht erwartet.
Am kommenden Wahltag fuhren wir durch Grand Junction und wie sahen das erste Mal überhaupt aktive Wahlwerbung. Hier sprang doch tatsächlich eine Frau mitten auf der Kreuzung rum mit einem Schild, welches sinngemäß lautete: „geht wählen - wählt Trump“! Ansonsten war uns in unserem bisherigen USA-Aufenthalt noch keine auffallende Werbung ins Auge gesprungen. Es gibt vereinzelt Mini-Wahl-Plakate - kaum größer als ein A3-Blatt, aber sonst wirklich nichts…
Wir „verabschiedeten“ uns für die nächsten 24 Stunden erst einmal aus dem Radio- und Handy-Empfangsbereich. Als wir am nächsten Tag einen wirklich nur zweiminütigen Radioempfang hatten, trauten wir unseren Ohren kaum und hofften erst einmal auf einen schlechten Scherz… wie wir wissen, war das Ergebnis leider kein schlechter Scherz. Wir hatten im Laufe der nächsten Tage einige Gespräche mit Amerikanern, die das Ergebnis auch schier nicht glauben konnten und bekamen unter anderem gesagt „denkt nicht über das Wahlergebnis nach, dies ist unser Problem - genießt lieber unser tolles Land“ oder „fragt nicht, wir haben gerade erst mit weinen aufgehört“. Gerade Andreas hat „verzweifelt“ versucht einen Trumpwähler zu finden - es ist ihm bisher nicht gelungen…
Entlang des Colorado-River schlängelt sich eine wunderschöne Strecke Richtung dem Bundesstaat Colorado. Wir genossen wunderschöne Aussichten bei Traumwetter und konnten es gar nicht fassen, dass wir im November nicht mit Nebel zu kämpfen hatten… wo wie wir es eher von daheim gewohnt sind ;). In Colorado angekommen, ging es für uns in Fruita erst einmal ins „Welcome Center“. Hier bekamen wir wieder super Infos zur Region und vor allem zum Colorado National Monument, welches sozusagen direkt vor der Haustür lag. Es war wirklich toll die Aussichten auf die Mesa zu genießen. Zwischendrin kletterten dann auch wieder Bighorn Sheep die steilen Wände hoch und runter… und nicht nur wir, sondern auch Luke war begeistert ;).
Kurz vor Moab fuhren wir erst einmal in den Arches Nationalpark. Hier gibt es rund 2.000 Steinbögen, welche durch Wind und Wetter geformt wurden. Wir erkundeten den Park in gut zweieinhalb Tagen und genossen weiterhin Sommerwetter - immerhin hatten wir ja mittlerweile Anfang November! Die „richtigen“ Wanderungen im Arches Nationalpark waren mal wieder tabu für uns, da Luke auf keinen der Trails mitdurfte. Daher schauten wir uns hauptsächlich die von den Parkplätzen schnell zu erreichenden Bereiche an. Wobei auch diese sehr beeindruckend waren! Andreas erwanderte den „Devils Garden“. Dies ist eine 2-3 Stunden-Wanderung entlang schöner Arches, anfangs war es in den Schluchten doch recht ordentlich kalt, aber der Weg hat sich auf jeden Fall gelohnt!
In der Nähe von Moab verbrachten wir dann 3 Nächte auf dem BLM Camp. Auf öffentlichem Land gibt es oftmals die Möglichkeit offiziell & kostenfrei zu übernachten. Wir genossen hier einfach nur die Sonne und die Ruhe!
Unser nächstes Ziel steuerten wir mit Moab im südlichen Utah an. Bereits auf der Strecke südwärts überwältigten uns die Aussichten auf die Berge. Das Rot vor dem blauen Himmel war Wahnsinn! Unseren Nachtplatz fanden wir inmitten der roten Wildheit am Green River Crystal Geyser. Abends gegen 10 begann dieser auf einmal zu brodeln und zu rauschen… es hat einen Moment gedauert bis wir dies dem Geysir zuordnen konnten.
rote Steine - soweit das Auge reicht ...
27. Oktober bis 08. Dezember 2016
In Salt Lake City trafen wir noch einmal auf Vreni & Fredi bevor die beiden ihre Reise unterbrachen und zwei Tage später heim flogen. Auch wenn es hieß Abschied voneinander zu nehmen, genossen wir die letzten zwei Abende und den Tag noch einmal gemeinsam. Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen im August!!!
Wahnsinn war der Temperatur-Sprung. Hatten wir im Yellowstone am Vortag noch Minusgrade, erwarteten uns 25 Grad PLUS in Salt Lake City, welche auch Nachts nicht unter 17 Grad fielen - wir waren noch einmal zurück im Sommer! Die kurzen Hosen wurden wieder ausgepackt und die warmen Winterjacken wanderten in den Schrank. Wir verließen die Stadt mit einer Nordschleife und besuchten „Antelope Island“. Diese kleine Insel hätten wir in der Nähe einer Metropole wie Salt Lake City nicht erwartet. Antelope Island liegt inmitten des (recht ausgetrockneten) Great Salt Lake. Hier „wohnen“ wieder Bisons… dazu noch jede Menge Pronghorns und Coyotes. Die Coyotes zogen wieder ein kleines Fotoshooting mit uns durch bevor wir nach einer Nacht die Insel wieder verließen. Bei den aktuellen Temperaturen konnten wir uns gar nicht vorstellen, dass Salt Lake City Austragungsort der olympischen Winterspiele war… aber die Skigebiete im Umkreis deuteten darauf hin, dass es hier ordentliche Schneemengen geben kann…
Unverhoffte Insel im Great Salt Lake
Der Shafer Trail begeistert uns!