Sonntag 30.09.2019
Um 7.00 Uhr sollte die Archäologische Anlage in Ollantaytambo aufmachen also mal schauen wie stark der Andrang so um die Uhrzeit ist. Zuvor noch durch den Ort schlendern. Ich bin überrascht, dass doch schon fleißig Dorfbewohner unterwegs sind. Am Tor angekommen wird pünktlich geöffnet.
Ich bin noch ganz allein in der Anlage und darf mich schon mal auf den Weg in die Höhe machen. Es ist wirklich wieder was ganz anderes als zuvor und es freut mich das auch die Sonne schon strahlen will. Schnaufend geht es die doch recht hohen und steilen Stufen nach oben. Die Kondition ist zwar gut doch einfach das schnelle Höhe machen lässt einen gut schnaufen. Die Aussichten sind wunderbar, die Berge, die Täler und die Ruine verschmelzen miteinander.
Wüsste man nicht, dass die Inkas das ja nicht gerade nur aus Schönheit gebaut haben, müssten sie wirklich Preise im Städtebau, Design und der Handwerkskunst BAU bekommen. Als ich dann so ins Tal schaue und die Reise Revue passieren lasse muss ich wirklich sagen, leider hat sich diese Kunst der Wasserversorgung, der Wasserreinigung das Architektonische und die Qualität des Bauens nicht über die Jahrhunderte halten bzw. weiter entwickeln können.
Ich habe nicht das Gefühl, dass sie wo sie leben Schönheit überhaupt brauchen. Sie finden es toll das sie solche Vorfahren haben, aber man wird das Gefühl nicht los nur um damit Geld zu verdienen. Ich spreche hier von den Menschen die in den Regionen der Ruinen leben, nicht von den Großstädtern.
Die Anlage lässt mich ein bisschen ins träumen kommen und ich versuche mir das Leben hier etwas vorzustellen. Selbst wenn ich mit meinen Gedanken sicherlich oft falsch liege, eines müssen die Menschen trotzdem gewesen sein nämlich fit. Nichts ist mal kurz zu erreichen und die Höhen sind auch nicht ohne. Koka hin oder her bei den Terrassenplantagen weiß man was man am Abend geschafft hat. Vieles muss ich noch nachlesen gerade wie diese Mauerstücke auf die Felsen gebracht wurden, mit solch eine Genauigkeit haut mich immer noch um. Die Wasserleitungssysteme und der Tempel des Wassers (oh würden wir nur auch so unser Wasser ehren) sind für mich ein Schmankerl, tolle Handwerkskunst.
Weitere Fotos aus Ollantaytambo sind im Album zu finden:
Ollantaytambo ist mein Ziel, 70 Kilometer zu fahren. Von hier gehen auch die Züge nach Machu Picchu was wir aber nicht ansteuern. Die Inkas haben ja sehr viel Terrassenplantagen gebaut und in Pisac und Ollantaytambo ist das zu bewundern. Als wir ankommen hätten wir, und ich meine wir, schon gerne die Ohrstöpsel die uns Sandra versprochen hat mitzubringen, gleich gebraucht.
Der ganze Ort ist eine einzige Wahlkampfveranstaltung, da am Sonntag nächste Woche gewählt wird. Die Lautstärke der Kundgebung, der Musik und der hupenden Autos war genau das wonach uns stand dazu noch Böller - Luke konnte sich kaum vor Freude halten.
Ich sagte Luke, da müssen wir nun durch, dafür hatte ich nachgelesen, das es auch hier noch kostenfreie Wege zu Ruinen gibt und da war auch kein Hundeverbotsschild. Also los schön nach oben bei guten 30 Grad und 3000m Höhe. Nach Lukes Gang und Blicken zu urteilen fand er es zwar toll mit zu kommen doch warum es denn gerade nur nach oben gehen musste bei der Hitze unterstützt von dem Lärm war ihm nicht klar.
Es war trotzdem ein schöner Ausflug und die Ausblicke wunderbar. Morgen werde ich schon sehr früh probieren in die offizielle Ruine zu gehen so dass wir dann auch zügig zu dem nächsten Punkt fahren können nach Chinchero wo uns auch noch der Sonntagsmarkt erwartet. Mal schauen wie wir uns da durchschlagen.
Weitere Fotos aus Ollantaytambo sind im Album zu finden: