Mein Hotel in Puerto Iguazu hatte im Vorfeld meine Abholung per Taxi am Flughafen organisiert. Daniel steht auch mit meinem Namensschild direkt bereit und schlägt mir vor anstatt direkt ins Hotel zu fahren doch schon einen ersten Teil des Parks zu erkunden. Da die Anfahrt von der Stadt ca. eine halbe Stunde einnimmt und wir eh grad auf dem Weg sind, braucht es nicht viel um mich dazu zu überreden ;). Mein Gepäck nimmt Daniel direkt mit und abgerechnet wird am Ende des Services.
Im Nationalpark Iguazu nutze ich den heutigen Nachmittag um zur Garganta del Diablo - dem Teufelsschlund zu fahren. In einem kleinen Bähnchen wird man vom Eingangsbereich bis zum Beginn des Spazierweges gefahren und dann geht es über Stege erst durch Wald und dann immer wieder über den schön ruhigen Rio Iguazu. Wenn man hier läuft, kommt man nicht auf den Gedanken, dass in ein paar hundert Metern die Wassermassen in gigantischen Wasserfällen münden... Der Rio Iguaçu fließt auf seinen ca. 1.300 km hauptsächlich durch Brasilien bevor er den Grenzfluss zu Argentinien bildet. Interessanterweise verläuft die Grenze so, dass 25% der Wasserfälle zu Brasilien gehören und 75% zu Argentinien. Auf einer Strecke von ca. 2,7 km bestehen die Wasserfälle aus 20 größeren und 255 kleineren Fällen. Es ist absolut beeindruckend hier zu stehen und die Kraft des Wassers zu spüren. Kurz bevor man den Aussichtspunkt der Garganta del Diablo erreicht, hört und spürt man bereits das Tosen des Wassers. Der Teufelsschlund, wie die Garganta del Diablo auf deutsch heißt, ist eine U-förmige 150 Meter breite und 700 Meter lange Schlucht, in der das Wasser in die Tiefe stürzt. Der Touristenstrom hält sich im Rahmen und man hat auch mal Zeit um den Ausblick und die Kraft auf sich wirken zu lassen. Extrem beeindruckt geht’s zum verabredeten Zeitpunkt zum Ausgang des Nationalparks. Aber zuerst muss ich noch mein heutiges Ticket registrieren lassen damit ich für den zweiten Tag nur 50% des Eintrittspreises zahlen muss. Kaum bin ich hier fertig, kommt auch schon Daniel und bringt mich ins Hotel. Zur Entspannung drehe ich spontan erst einmal ein paar Runden im Pool - welche Wohltat!
Am Donnerstag Morgen holt Daniel mich pünktlich um 9 im Hotel ab und bringt mich wieder zum Nationalpark. Ich buche eine Boots-Tour und habe bis zum Start genug Zeit um den Paseo Superior - den oberen Rundweg - zu erkunden. Hier hat man einen tollen Blick auf die Wasserfälle von oben. Es ist einfach schön die Aussicht zu genießen.
Mittwoch Morgen um 8 geht’s los... und das gleich in den Stop-and-Go-Berufsverkehr... nach einer guten Stunde sind wir am Flughafen und ich werfe das erste Mal einen Blick auf den Rio de la Plata. Das andere Ufer ist meistens nicht zu sehen... aber in ca 50km Entfernung liegt auf der gegenüberliegenden Seite Uruguay. Der Rio de la Plata wirkt wie eine braune Brühe und ist die Trinkwasser-Versorgung von Buenos Aires. Na dann mal Prost ;).
Mein Flug geht pünktlich los und ich komme mir vor wie im Urlausflieger ;). In etwa die Hälfte der Passagiere ist deutsch sprechend ... und die andere Hälfte mehr oder weniger englischsprachig... man merkt eindeutig, dass es zu einem Touristen-Magnet geht. Wobei ich es toll finde, dass auch viele Argentinier und Brasilianer die Wasserfälle besuchen! Vor allem an den Wochenenden und in der Ferienzeit tummeln sich enorm viele Einheimische bei den Cataratas, wie die Wasserfälle auf spanisch heißen.
der Rio Iguaçu rauscht in die Tiefe...