Da sich unser Verschiffungstermin um gute zwei Wochen nach hinten verschoben hat, haben wir unsere Planung für den restlichen Abschnitt unserer Reise auch wieder einmal angepasst. Eigentlich wollte Sandra in der fahrzeugfreien Zeit für ein paar Tage nach Iguazu fliegen. Da wir nun noch Zeit haben, beschließen wir diesen Ausflug vorzuziehen. Der Flug und zwei Hotels (eines auf der argentinischen Seite und eines auf der brasilianischen Seite) sind schnell gebucht und somit ist klar, dass wir vom Atlantik in den Großraum Buenos Aires fahren. In La Plata wollen wir ein nettes Plätzchen finden, an welchem Andreas und Luke die paar Tage genießen können an denen Sandra unterwegs ist… Auf dem Weg nach Norden halten wir an einem schönen Camping Municipal in Castelli. Der Platz liegt unweit der Hauptstraße und ist damit super schnell erreichbar, aber trotzdem ist es absolut still hier. Die Lage an der Laguna La Rosita ist wunderschön und wir genießen es einfach! Schade, dass es doch noch etwas weit bis Buenos Aires ist, ansonsten wäre dies ein idealer Platz für Andreas & Luke.
Wir fahren weiter zu dem ausgesuchten Platz. Vorab hatten wir bereits angefragt ob es möglich ist hier zu stehen und nach dem Preis gefragt. Eine Antwort blieb wie meistens in solchen Fällen aus und so versuchten wir unser Glück. Mittlerweile ist absolute Nebensaison und die Anlage ist nur am Wochenende geöffnet. Als wir dann nach dem Preis fragen haut es uns fast um. Während des Wochenendes liegt der Preis bei 1.200 Peso, was derzeit ca. 25 EUR entspricht, und es können alle Einrichtungen genutzt werden. Am Sonntag Abend wird das Tor abgeschlossen, die sanitären Einrichtungen ebenfalls und das Wifi abgestellt und der Preis reduziert sich auf 800 Peso - was immer noch ca 17 EUR bedeuten würde. Wir haben dankend abgelehnt ;). Allerdings ist es in und um Buenos Aires nicht wirklich leicht ein nettes Plätzchen zu finden. So entscheiden wir uns in den Norden zu fahren zu AndeanRoads. Vorher wollen wir aber noch einkaufen.
Die Fahrt durch die Außenbezirke von Buenos Aires ist recht ernüchternd. Die Straßen verdienen diese Bezeichnung mal wieder überhaupt nicht, der Verkehr ist leicht chaotisch und gefühlt scheint die „Straße“ nach jeder Mautstation noch ruppiger zu werden. Wir steuern auf den Supermarkt zu und eine Querstraße vorher kommen wir in eine Polizeikontrolle. Die Polizisten sahen unser Fahrzeug und schon war klar, dass wir angehalten werden… ab dann wurde es aber richtig witzig. Eine Traube von 8 oder 10 Polizisten versammelte sich um uns und sprach erst mal von rechts und links auf uns ein. Jeder wollte etwas wissen… Sandra musste sie dann erstmal stoppen und darum bitten langsam mit uns zu sprechen, damit wir auch folgen können ;). Nach dem üblichen woher und wohin fragten sie dann auch nach dem Führerschein. Dieser wurde dann von einem zum anderen gereicht und sie amüsierten sich köstlich über Andreas sein Foto. Er ist auf dem Foto eben „drei Tage“ jünger ;)… Irgendwann war auch Luke der Meinung, dass er jetzt mal aus dem Fenster schauen müsste um zu sehen was geht… damit hatten wir die Lacher wieder auf unserer Seite ;) Als sie dann wissen wollten was unser nächstes Ziel ist und Sandra ihnen sagte „der Jumbo“ fingen sie an zu lachen und stellten fest „Ihr wollt wohl einkaufen“… so ist es ;)… sie wiesen uns noch den Weg und verabschiedeten uns. Alles in allem war es wieder ein so tolles Erlebnis, dass wir heute noch darüber schmunzeln.
Mit gefülltem Kühlschrank machen wir uns auf die letzten Meter zu AndeanRoads. Hier werden wir von den Brüdern Sebastian & Cristian herzlich empfangen und lernen Wolfgang und Barbara aus der Schweiz kennen. AndeanRoads vermietet als ein kleiner Familienbetrieb Wohnmobile und bietet zudem Campmöglichkeiten an.... Andreas und Luke verbringen so mehr oder weniger eine Woche hier und jagen die meisten Nächte den Mosquitos hinterher... das sind mal wieder „Haustiere“, die weder Mensch noch Hund brauchen... Als wir nach einer Möglichkeit fragen wie Sandra am Mittwoch zum Flughafen kommen kann, bietet sich der dritte Bruder Federico an Sandra zu fahren. Na das ist doch mal top. Augenzwinkernd sagt er dann, da er ja sowieso hier wohnt ist er auch pünktlich ;).
Wie seit Wochen führt uns der Weg weiter nach Norden… immer geradeaus durch die sprichwörtliche Pampa und dem Horizont entgegen.
Durch Liesel und Gebhard wissen wir von einer guten Bäckerei auf halber Strecke unserer heutigen Etappe… die Koordinaten werden ins Navi eingegeben und wir müssen echt lachen, als wir auf der Ruta 3 sind und unser Navi sagt „in 140 km links abbiegen“…. Das bedeutet ca. 2 Stunden Fahrt… Nur zur Erinnerung… wir wollen zum Bäcker ;)… Mal sehen welche Umwege wir daheim fahren müssen um unsere Gewohnheiten beizubehalten, damit wir knapp zwei Stunden bis zum Bäcker unterwegs sind ;)).
Mit dem Bäckereibesuch endet auch unsere Patagonien-Rundreise und wir überqueren die Regionalgrenze zum Bundesstaat Buenos Aires… Kurz nach Bahia Blanca biegen wir wieder zum Atlantik ab und landen in Necochea. Hier bleiben wir gleich mal 4 Nächte, genießen den ewig langen Strand und auf der anderen Seite das nette Wäldchen welches uns zu einem leckeren Eis führt ;). Wie üblich schließen wir wieder rege Hundefreundschaften. Hier sind die Hundedamen sogar so dreist, dass sie einfach in unsere Wohnkabine kommen - Luke schaut ganz verdutzt ;).
zwei Stunden bis zum Bäcker...