Die Fotos zu diesem Bericht folgen noch...
Auf unserem Weg zurück nach Osten … kamen wir das erste Mal auf unserer Reise mit etwas mehr Verkehr in Kontakt … in Vancouver war richtig was los … und wenn man so lang unterwegs ist und kaum Verkehr herrscht, ist das dann schon eine gewaltige Umstellung. Was aber witzig war, war die Tatsache, dass wir die „Diamant-Lane“ benutzen durften. Ab zwei Personen im Auto darf man die schnelle linke Spur benutzen. Alle alleinfahrenden müssen auf den beiden langsameren rechten Spuren bleiben.
Ca. 100 Kilomenter östlich von Vancouver kamen wir zu einer Fish Hatchery in Harrison Mills. Diese Fish Hatchery ist nur im Oktober für Besucher zugänglich. Hier gibt es einen 3 Kilometer langen „Spawning Channel“, damit die Lachse laichen können. Sobald die Lachse aus den Eiern geschlüpft sind, halten sie sich in den Gewässern außerhalb des Laichgebietes ein Jahr auf bevor sie ihre Reise in den Ozean antreten. Je nach Lachsart bleiben sie dann zwei, drei oder fünf Jahre im Ozean bevor sie an den Platz ihrer Geburt zurück kommen um ebenfalls zu laichen und kurz darauf zu sterben. Dieser Zyklus ist Wahnsinn! Wenn man sich überlegt welche Mühen und welche Kraft die Lachse aufwenden um an ihre Geburtsstätte zurück zu kommen!
Allerdings waren wir erst ganz zu Beginn der Lachswanderung hier am Spawning Channel, so dass wir beschlossen später im Oktober noch einmal für einen „Kurztrip“ zurück zu kommen!
Eigentlich wollten wir noch auf Salt Spring Island übersetzen, aber die Wetteraussichten waren nicht ganz nach unserem Geschmack, daher nahmen wir lieber die Fähre Richtung Vancouver und genossen die Zeit der Überfahrt mit Vreni & Fredi.
Nun wurde es mal wieder Zeit für etwas Sightseeing - es ging mitten hinein nach Vancouver. Vancouver ist für uns einfach eine tolle Stadt - mit dem riesigen Stanley Park, der Uferpromenade und einer tollen Atmosphäre. Wir spazierten einen halben Tag durch die Stadt bis die Füße leicht platt waren und genossen davor und danach den Stanley Park. Hier durften wir am Abend zwei Eulen beim Jagen beobachten. Für Jagdfotos war es bereits zu dunkel, aber die Eule in „Lauerstellung“ hat sich von uns aufs Bild bringen lassen… Es ist enorm wir flink diese riesigen Tiere sind! Allerdings auch die Beute ist recht fix … denn die Eichhörnchen wußten was ihnen blüht… und waren flink in ihren Bauten verschwunden.
Bevor wir aber endgültig in den Hafen einliefen, bekamen wir noch ein paar Hintergrund-Infos zu den in den Gewässern um Vancouver Island lebenden Walen. Unter anderem erfuhren wir, dass die Wale nicht mehr so lang leben, wie sie eigentlich könnten. Dies liegt an den Schwermetallen, welche sie über die Nahrung zu sich nehmen. Dabei leben die männlichen Wale deutlich kürzer als die weiblichen Wale. Dies kommt daher, dass die männlichen Wale die Schwermetalle komplett in ihrem Körper einlagern, während die Muttertiere durch das Säugen ihrer Jungen einen Teil der Schwermetalle mit der Muttermilch an ihre Kälber weitergeben. Man kann sich sich dies mengenmäßig am Besten anhand eines Glases vorstellen.
Füllmenge im Glasentspricht der Einlagerung von Schwermetallen im Verhältnis bei
1/3 Füllmenge - weiblichen Walen
2/3 Füllmenge - männlichen Walen
aber es gibt leider auch noch
ein volles Glas - bei den Lachsen, welche das Hauptnahrungsmittel der Orcas hier
sind
Diese Infos stimmen uns sehr nachdenklich, denn für die Schwermetalle sind wir Menschen verantwortlich!
Insgesamt war der Ausflug für uns sowohl lehrreich und wirklich toll und wir nehmen wieder Wahnsinns-Erlebnisse mit zurück in unser Fahrzeug!
Als nächstes wollten wir nach Victoria - der Hauptstadt von British Columbia. Allerdings nicht ohne einen kleinen Abstecher über „Goats on Roof“ … ein Eis musste einfach nochmals sein… hmmm ;)
In Victoria konnten wir für normales Geld direkt im Hafen für 24 Stunden parken und waren somit in einer guten Ausgangsposition für einen Stadtbummel. Wenn man durch Victoria schlendert, könnte man auch meinen, dass man irgendwo in England wäre. Der Baustil ist „very British“, aber wirklich schön! Allerdings hat uns weit mehr die Fisherman’s Wharf angezogen. Hier findet man viele schwimmende Häuser - als buntes Allerlei - und noch viel wichtiger auch einige Imbiss-Stände. Unter Anderem „Barb’s Fish & Chips“ … es wird sicher niemand darauf kommen, was wir uns hier schmecken ließen ;) … lecker Fish & Chips ;) … und nachdem wir später im Hafen (geplant) wieder mit Vreni & Fredi zusammentrafen, „mussten“ wir abends gleich nochmal gemeinsam zu „Barb’s“ … hmmmmmm….
British Columbia - Einsamkeit & Stadtluft - Teil III
14. September bis 10. Oktober 2016
Unser nächstes Ziel war Telegraph Cove im Norden von Vancouver Island. Wir erreichten das Örtchen bei Traumwetter und buchten für den kommenden Tag die vorletzte Whale Watching Tour der Saison. In Telegraph Cove gibt es an sich nicht viel zu sehen außer einem netten Hafen, der bereits gut geleert war, einen General Store, der Whale Watching Company und in der Saison nette Cafés … wir waren außerhalb der Saison hier … die Cafés hatten demzufolge bereits ihr - uns bereits bekanntes - Schild „Closed for Season“ an der Tür… so kann man beim Reisen sparen… ;) … der Cappu wird halt „daheim“ getrunken…
Die Tour am folgenden Tag war tatsächlich komplett ausgebucht, gut dass wir vorgebucht hatten - denn damit hatten wir nicht ganz gerechnet… Wir wurden in „Downtown Telegraph Cove“ von unserem Kapitän begrüßt. Er erzählte uns dann, dass sich die „Winter-Einwohnerzahl“ von Telegraph Cove im letzten Jahr verdoppelt habe… auf immerhin 8 Personen ;) Und er fragt sich - genau wie wir - was die 8 Einwohner im Winter hier zu tun haben … :) und dann ging es auch schon los - raus aufs Wasser… Und diese Whale Watching Tour war ein voller Erfolg. Wir sahen Orca-Schulen, Humpbacks (Buckelwale), Harbour Porpoises (Schweinswale) und alles aus nächster Nähe! Dazu kamen dann auch noch Bald Eagle, toll! Die Orcas schwammen mit dem Boot mit - ebenso die Schweinswale. Wobei diese einen Speed auf Lager haben, so dass man sie schier nicht fotografieren kann - sie sind wirklich pfeilschnell. Die Humpbacks ließen erst etwas auf sich warten, aber wir hatten die Chance sie beim „Filtern“ ihres Futters von weitem zu beobachten und kurz vor der Hafeneinfahrt sprang einer der Humpbacks noch aus dem Wasser - Wahnsinn wie sich diese riesigen Meeressäuger aus dem Wasser schrauben! Leider hat es nicht geklappt diesen Sprung mit einem Foto festzuhalten, da wir zu diesem Zeitpunkt auch gar nicht mehr mit einem Wal gerechnet hatten, aber es war ein Wahnsinns-Erlebnis!
Als wir dann wieder in den Hafen einlaufen, ruft unser Kapitän spontan „schaut nur was hier in Telegraph Cove los ist…“ … alle starren auf die Einfahrt zum Hafen und dann kommt nach einer kurzen Pause … „Stau in Downtown Telegraph Cove“ … wie bereits erwähnt war der Hafen für das Ende der Saison bereits leer ;) … damit hat unser Kapitän wahrscheinlich ausnahmslos alle Passagiere zum Blick auf die Hafeneinfahrt gebracht — das Lachen war dann auch groß ;).