In Tofino ging es dann für Sandra mit dem Zodiac zum Grauwale schauen. Naja - das Geld war nicht wirklich gut investiert. Grauwale sahen wir in recht weiter Entfernung. Dazu sitzt man im Zodiac einfach weit unten und die Giganten der Meere sind nun einmal am Besten von oben zu beobachten. Dazu hat man das Gefühl, dass es im Zodiac einzig darum geht rasend übers Meer zu kommen. Wenn wir es vermeiden können, werden wir keine Zodiac-Tour mehr buchen.
Auf dem Rückweg beschlossen wir in Port Albani im Starbucks unsere Website zu aktualisieren, da das Netz im Starbucks meist richtig gut ist … und ein Cappu „außer Haus“ schmeckt auch immer wieder ;). Wir suchten uns im Starbucks ein Eck und waren inmitten eines schottischen Rentnertreffs gelandet. Einer der Ruheständler sprach uns dann auch an, allerdings verstanden wir kein Wort… daraufhin „übersetzte“ ein zweiter Ruheständler das Gesagte und fügte dem noch hinzu, dass wir uns nix draus machen sollen, dass wir den Ersten nicht verstanden hätten - er wäre Schotte. Daraufhin antwortete der erste Ruheständler in einem klaren Englisch, dass auch der Zweite Schotte sei und Lehrer war… damit waren wir mitten im Gespräch. Es war ein kurzweiliges Plauderstündchen und es gab viel zu lachen.
Unsere vorerst letzte Nacht auf dem Festland bevor es nach Vancouver Island ging, verbrachten wir hoch über der Stadt Vancouver. Es war toll erst den Sonnenuntergang über dem Pazifik und über der Stadt zu beobachten und Vancouver bei Nacht von oben ist auf jeden Fall auch einen Ausblick wert!
Kaum auf Vancouver Island gelandet, war unser erstes Ziel „Goats on Roof“. Dies ist eine Siedlung mit liebevoll angelegten Läden und, wie der Name schon sagt: Ziegen auf dem Dach. Wir waren bereits im Mai 2010 hier und von dem leckeren Eis damals hin und weg. Daher war unser erster Gang auch an die Eistheke. Die Kugeln sind dermaßen riesig, dass ein Teil unseres Eises tatsächlich im Gefrierfach landete… aber es war wieder super lecker…. hmmmmm ….
Eigentlich wollten wir „nie“ wieder nach Tofino fahren. Auch hier waren wir vor sechs Jahren und durften den riesigen Strand des Pacific-Rim-Nationalparkes damals im strömenden Regen „genießen“. Da wir aber aktuell einfach nur Traumwetter hatten, beschlossen wir, dass „nie wieder“ gestrichen wird und wir jetzt doch noch einmal nach Tofino fahren. Entlang der Strecke kommt man durch den MacMillan Provincial Park mit dem Cathedral Grove. Dies ist ein richtig toller Regenwald, besonders wenn man diesen mit Sonne erleben darf ;).
In Whistler hatten wir das Glück tatsächlich mit Sonne empfangen zu werden. Dieser Ort scheint voll und ganz im Zeichen des Downhill-Fahrens zu stehen. Bei den Kids hat man teilweise das Gefühl, dass sie noch nicht wirklich laufen können, aber bereits ein Fahrrad unter dem Hintern haben. Wir haben dann auch eine Kindertrainingsstunde beobachten dürfen - echt klasse! Allerdings im Städtchen sind es dann doch eher die „Alten“, die die Räder nutzen. Bei manchen hatte man das Gefühl „forever Young“ - Wahnsinn!
An sich ist Whistler ein richtig quirliges Städtchen, in dem wir uns absolut wohlfühlen und gleich zwei Tage blieben.
gut wenn einem gezeigt wird, wo es lang geht ;)
Unser nächstes Ziel war Whistler … möglichst Regenfrei ;) … denn Whistler im Regen hatten wir bereits vor sechs Jahren kennengelernt … und wir hatten keine Lust auf eine derartige Wiederholung. Typisch für uns wählten wir aber nicht den direkten Weg sondern fuhren über die Backroads nordwestlich von Lillooet. Es war eine traumhafte, teilweise auch anstrengende Strecke! Unterwegs durften wir wieder einen Golden Eagle in geringer Entfernung beobachten und später einen Hawk, der nach erfolgreicher Jagd seiner Beute zu Leibe rückte.
Während wir noch in unserem „Urlaub“ weilten, versuchten wir unsere Weiterreise zu planen… Wir waren uns einfach nicht sicher ob wir zuerst noch einmal Richtung Jasper und Banff fahren sollten oder doch lieber zuerst nach Vancouver Island. Als wir uns von Vreni und Fredi trennten, war klar, dass wir die kanadischen Rockies ansteuern würden. Das hielt immerhin bis 100 Mile House an … also so ca. 50 Kilometer ;) … Hier besuchten wir erst noch einen Tierarzt, da Luke Auffrischungsimpfungen benötigte und hatten damit einen halben Tag „Zwangspause“. Dabei schauten wir uns noch einmal das Wetter an und entschieden uns für Vancouver Island, da hier das Wetter für die nächste Zeit noch richtig gut angesagt war…
Wir fuhren von 100 Mile House durch 70 Mile House … und haben vergessen zu erwähnen, dass wir vor ein paar Tagen durch 150 Mile House gefahren sind … wie man sieht war man hier in der Namensgebung für die Orte richtig kreativ ;).
Wir kamen nun auf, für uns, wieder bekanntes Terrain. Diese Strecke hatten wir bereits vor sechs Jahren bei unserem Kanada-Urlaub bereist. Damals hatten wir aber den Wettergott in dieser Region nicht ganz auf unserer Seite. Dieses Mal war er uns aber hold… wir genossen tolle Aussichten und fuhren bis Lillooet. Hier waren wir vor sechs Jahren bereits auf einem toll gelegenen und kostenfreien Campground der „Hydro BC“, welchen wir wieder ansteuerten.
Am nächsten Morgen ging es erst einmal ins Städtchen… auf dem Weg dorthin kamen wir am „City-Campground“ vorbei und was sahen unsere Adleraugen… unseren Lieblings-Mercedes… wir mussten natürlich kurz vorbei fahren und klopfen … Vreni und Fredi hatten mal wieder nicht mit uns gerechnet… sind sich aber mittlerweile sicher, dass sie immer mit uns rechnen müssen… da das Hin- und Herplanen und das Umwerfen von Plänen wohl zu einem unserer größten Hobbies gehört ;) … Der Plan wird bei uns regelmäßig an das Ziel angepasst ;). Wir verabreden uns für den Nachmittag auf dem Campground außerhalb der Stadt und fahren dann erst einmal zur Info. Die beiden Ladies hier im Visitor Center waren einfach nur gut drauf! Wir haben herzlich mit ihnen gelacht und tolle Tips und Informationen bekommen. Unter Anderem erfuhren wir so auch einiges über die Mountain Lions. Diese Wildkatzen sieht man nur sehr selten. Aber diese können im Zweifel auch einmal aus dem Hinterhalt angreifen. Bevor wir das Visitor Center verließen, legten uns die beiden Ladies noch die hiesige Bäckerei ans Herz. Na da sind wir ja mal gespannt… und wir waren nach dem Besuch hin und weg … super leckere Croissants, dazu ein Brot mit richtiger Kruste, leckere süße Stückchen … hmmmm … und und und … wir hatten das Gefühl die halbe Bäckerei leer zu kaufen … und diese war es wert!!!! Wir spazierten dann mit unserer Beute zurück zum Visitor Center zu unserem Fahrzeug und trafen auf unsere Nachbarn aus unserem Lodge-Urlaub… welche wir natürlich auch gleich noch zu der Bäckerei schickten ;) … Als dann eine der beiden Damen aus dem Visitor Center unsere Bäckerei-Beute sah mussten wir ihr sagen, dass nicht die Mountain Lions gefährlich sind, sondern ihr Tip mit der Bäckerei ;) … übrigens … wir sind am nächsten Tag direkt noch einmal in die Bäckerei … man muss solche Gelegenheiten einfach nutzen ;) und sich der Gefahr stellen ;)…
British Columbia - Einsamkeit & Stadtluft - Teil II
14. September bis 10. Oktober 2016
Bevor wir in die Großstadt Prince George eintauchten, legten wir auf einem netten Rastplatz noch ein Päuschen ein. Während wir unseren Cappu tranken, sahen wir einen Iveco auf den Platz rollen. Dana und Stéphane sind aus Paris und ebenfalls gerade in Nordamerika on tour. Sie sahen uns hier stehen und legten spontan eine Kehrtwende ein. Witzigerweise hatten wir ihr Fahrzeug im August bereits in Whitehorse auf dem Walmart-Parkplatz gesehen. Schön dass wir Euch kennenlernen durften! Weiterhin gute Fahrt und hoffentlich auf ein nächstes Mal!
Wir hatten bereits in Alaska beschlossen, dass wir in British Columbia einen „Urlaub“ einlegen „müssen“. Davon hatten wir auch Vreni und Fredi erzählt, die sich auch spontan für ein paar „Urlaubstage“ begeistern konnten. Unseren ersten Urlaub von der Reise wollten wir auf der Ten ee ah Lodge einlegen. An die Lodge ist ein Campground angegliedert, auf welchem wir in unserem Fahrzeug wohnten und in der Lodge die Halbpension genossen. Vreni und Fredi kamen einen Tag nach uns und es waren so richtig gemütliche und entspannte Tage. Die Lodge liegt an einem See und ist sozusagen fest in Schweizer Hand. Man könnte meinen, dass man tatsächlich eher in der Schweiz als in Kanada wäre… wenn nicht die Weite wäre ;). Die Besitzer der Lodge sind Schweizer und auch das Personal kommt aus der Schweiz. Wir fühlten uns fast wie daheim ;).
Im Bereich der Lodge leben auch jede Menge Pferde, welche frei herumlaufen. Man merkt ihnen ihre Lebensfreude so richtig an, wenn sie an einem vorbei jagen… toll!
Nach drei Tagen hieß es aber wieder Abschied nehmen… allerdings nicht ohne noch leckeres Brot mit einzupacken. Wir mussten direkt zwei Brote ordern, die wir auch recht schnell vertilgten… Es gibt bisher wenig was wir auf unserer Reise vermissen, aber wir genießen es immer wieder aufs Neue wenn wir „richtiges“ Brot finden … hmmmmm … da läuft uns direkt wieder das Wasser im Mund zusammen ;).
fast 2.300 Kilometer, aber nur ein Highway