Weitere Bilder des Tages sind im Album zu finden:
Mit der Namensgebung war man hier in Argentinien wieder einmal sehr einfallsreich... so dass man bei manchen Namen jeweils dazusagen sollte ob es ein Ort ist oder was auch immer... so gibt es zum Beispiel den Namen „Perito Moreno“ mindestens Dreimal. Einmal die Stadt Perito Moreno, einmal den Nationalpark Perito Moreno und nicht zu vergessen der Gletscher Perito Moreno. Genau dasselbe passiert einem mit dem Namen Fitz Roy... so bleibt es immer spannend - von was man gerade redet ;)... zumal alles jeweils gute 1.000 km auseinander liegt.
Wir nehmen erst einmal die Stadt Perito Moreno ins Visier... und hier den Supermarkt. Da der Kühlschrank aufgrund des Grenzwechsels sich langsam gähnender Leere näherte, war dieser absolut vonnöten. Hier lernten wir als erstes die Schweizer Susanne und Andreas kennen, die nordwärts unterwegs sind und uns später noch ihre restlichen „verbotenen“ Lebensmittel ans Auto legten. Vielen Dank dafür... es wurde alles verkocht ;). Euch viel Spaß auf dem Weg nach Norden! Nach dem Schwatz geht es zum Laden... und hier wartet eine Überraschung... Einkaufswagen mit Pfandsystem... wir sind platt... fast wie daheim! Als wir mit unseren Einkäufen zurück zum Iveco kommen, sind grad Brigitte und Udo mit ihrem Steyr auf den Parkplatz gerollt. Wir plauschen und plauschen und müssen uns dann fast voneinander losreißen, damit wir alle heute noch weiterkommen... Auch Euch viel Spaß auf dem Weg nach Norden!
Für uns heißt es nun immer weiter nach Süden... und wir verstehen das erste Mal den Ausdruck „Pampa“ wortwörtlich... die Straße geht einfach nur... geradeaus... zum wach bleiben gibt es immer mal wieder eine Kurve... mitten im Nirgendwo oder auch mal richtig heftige Schlaglöcher und dazu endlich wieder etwas Tierleben! Ñandus und Guanacos säumen den Straßenrand und grasen genüsslich. Allerdings machen sie dann oft auch einen Satz entlang oder über die ewig langen Zäune, wenn ein Fahrzeug kommt. Die Guanacos sind die „größeren Geschwister“ der Vicuñas. Leider scheinen auch immer wieder Guanacos an den Zäunen hängenzubleiben und verenden hier elendig. Die Zäune begleiten uns über die gesamte Strecke... immer ca. 10-20 Meter parallel zur Straße - Stacheldraht über hunderte von Kilometern... nicht nachvollziehbar!
Auch Nachtplätze sind rar gesät... denn es gibt keinen Baum und keinen Strauch oder auch nur einen kleinen Feldweg rechts und links der Straße. Nach ca. 350km kommen wir aber zu einem Flusslauf in der Nähe der Straße und haben hier wirklich ein tolles Plätzchen gefunden! Richtig ruhig, mit einem Traum-Sonnenuntergang und absolut schön! Geht doch ;).
Die Ausreise aus Chile war zügig erledigt und die Personeneinreise in Argentinien war auch innerhalb einer halben Minute eingestempelt... und dann hieß es „in der langen Schlange anstehen“... bei der Aduana... diese ist für Ein- und Ausreise nur mit einem Posten besetzt... aber auch das war irgendwann erledigt und schon rollten wir mit dem Iveco zu den Herren der Gendarmerie und der Senasa. Außer unserem abgestempelten „Laufzettel“ wollten sie nichts mehr von uns - keine Lebensmittelkontrolle und auch keinerlei Interesse an Luke wurde bekundet... das soll uns ja nur recht sein.
Nun „wechseln“ wir erst einmal den See. Waren wir bis Chile Chico immer entlang des „Lago General Carrera“ gefahren, heißt er nun ab Los Antiguos „Lago Buenos Aires“. Warum einfach wenn es auch kompliziert geht... ein See - zwei Namen. Da man sich bei der Grenzbestimmung Ende des 19. Jahrhunderts darauf geeinigt hatte, die natürliche Wasserscheide als Richtlinie zu nutzen, wurde von den Argentiniern ein Kanal gebaut, der den Rio Fénix teilweise in den Rio Deseado umleitete, so dass dieser nun großen Teils in den Atlantik abläuft anstatt über den Lago Buenos Aires/Lago General Carrera in den Pazifik... und schon „gehörte“ den Argentiniern ca. die Hälfte dieses riesigen Sees und er bekam hier einen neuen Namen. Egal wie er aber heißt - wunderschön anzusehen ist er immer!