Fazit Argentinien:
Eines darf man auf keinen Fall: die Größe Argentiniens unterschätzen! Während man im Westen und Norden Argentiniens einiges an Abwechslung geboten bekommt mit super genialen Aussichten in den Anden, einer tollen Bergwelt und auch mal Wäldern, wird es im Süden und Osten doch recht eintönig! Hier lernt man automatisch und recht schnell was das Wort „Pampa“ tatsächlich zu bedeuten hat… Tagelang geht es geradeaus… kein Baum, kein Strauch! Für Abwechslung sorgen allein die vielen Guanakos und Ñandus sowie die „Drei-Seelen-Orte“ unterwegs, die man zum tanken nutzt um sich gleichzeitig zu fragen was hält einen in diesen Orten. Wir glauben dass man hier aufwachsen muss um dies zu verstehen.
Supermärkte sind immer in ausreichender Zahl zu finden. Das Obst-Angebot lässt aber meist zu wünschen übrig. Interessant finden wir teilweise die komplett vertrockneten Kräutertöpfe… als ob noch irgendjemand diese kaufen wird… bleiben sie stehen bis sie sich wohl von selbst auflösen ;)). Auch das Brotangebot ist mit den diversen Baguettes, die super schnell austrocknen, eher mau zu nennen. Aber ansonsten ist die Auswahl an Lebensmitteln ganz ordentlich.
Zum Glück kann man in Argentinien in den meisten Fällen mit Kreditkarte zahlen, denn die Bargeldversorgung ist nicht ohne weiteres möglich. Zum Einen hat Argentinien mit einer Inflation von ca. 50% pro Jahr zu kämpfen, so dass das Geld ständig an Wert verliert. Zum Anderen kann man an den Automaten mit viel Glück umgerechnet maximal um die 80 Euro ziehen, muss dabei aber eine Bankgebühr von ca. 10 Euro in Kauf nehmen. Wir haben meist USD getauscht was in Wechselstuben zu fairen Kursen möglich und für uns deutlich günstiger ist. Interessant war es beim Einkaufen als wir vermeintlich über 5.000 Peso Warenwert auf das Kassenband gelegt haben. Dies entspricht derzeit knapp 100 Euro. Ab diesem Einkaufswert muss man im Supermarkt registriert sein - warum auch immer. Als Nicht-Argentinier ist dies aber nicht ohne weiteres möglich. Glücklicherweise lag unser Einkaufswert knapp unter dieser Schwelle, so dass wir „normal" einkaufen konnten. Aber im Fall des Falles sollte man seinen Einkauf dann auf zwei Abrechnungen aufteilen.
Die Versorgung mit Diesel war flächendeckend absolut problemlos. Wir haben uns immer für den etwas teureren schwefelarmen Diesel entschieden und sind damit im wahrsten Sinne des Wortes gut gefahren.
Freie Wifi-Netze gab es immer wieder. Mal mehr mal weniger gut. Wir haben uns relativ schnell eine SIM-Karte von Claro besorgt, damit wir unabhängiger sind. Die Verbindungen waren in den meisten Ballungsgebieten recht gut. Aber sobald man den städtischen Bereich verlassen hat, gab es ein stabiles „kein Netz“. Vor allem im Süden. Sobald man Richtung Buenos Aires kommt (sich aber immer noch weit genug entfernt befindet, um zwei oder drei Tage bis in die Hauptstadt fahren zu müssen) gibt es keinerlei Verbindungsprobleme mehr. Deutlich besser war der Empfang mit Movistar, so dass wir noch eine zweite SIM kauften. Da man als Ausländer in Argentinien nicht ohne weiteres eine SIM-Karte aktivieren kann, haben dies die jeweiligen Verkäufer auf ihre Namen erledigt. Da sind die Argentinier wie alle Südamerikaner absolut tranquilo und fragen nicht weiter sondern machen das einfach so… Bei den Verbindungspreisen überlegt man auch nicht allzu lang und entscheidet sich für den Kauf der SIM-Karten. Man kann zwischen Tages- und Mehrtages-Paketen entscheiden. Je länger das gewünschte Datenvolumen gültig sein soll, desto mehr kostet es. Aber hier reden wir von 1,50 bis 3 EUR für 2 GB Datenvolumen… also vollkommen diskussionslos ;). Vor allem haben wir uns so erspart ständig ein gutes Wifi finden zu müssen um unsere Website laden zu können. Das war dann schon entspannend. Nur das Aufladen von Guthaben war etwas herausfordernd. Mussten wir dies ja in Chile interessanterweise in der Apotheke erledigen, war dies in Argentinien nicht möglich. Wenn man Glück hatte, gab es einen entsprechenden Store der Anbieter in dem man aufladen konnte. Meist haben wir aber bei Western Union oder Pago-Facil-Stellen das Guthaben aufgeladen. In einigen wenigen Supermärkten war dies auch möglich, aber eher selten. Das Aufladen war aber bei Claro auf 200 Peso (knapp 4 EUR) bzw. bei Movistar 500 Peso (knapp 10 EUR) beschränkt. So dass man eigentlich ständig am Suchen war… in den Läden der Anbieter war es dann auch mal möglich 1.000 Peso (also knapp 20 EUR) aufzuladen, so dass man dann erstmal Ruhe hatte. Aber da wurden wir dann angeschaut wie von einem anderen Stern. Es ist in Argentinien einfach absolut ungewöhnlich „so viel“ vorab aufzuladen.
Die Argentinier haben für uns eine Eigenschaft, die absolut interessant ist. Sie stehen gern und viel extrem an. Ob an Banken, bei den sogenannten Pago-Facil-Stellen um Überweisungen zu tätigen, am Bus usw. … es wird in Reih und Glied angestanden und im Zweifel ewig weit.
Insgesamt haben wir uns nie unwohl gefühlt, würden aber gerade das östliche Argentinien höchstwahrscheinlich nicht nochmals besuchen. Im Bereich der Anden und im Norden gibt es dafür noch genug zu entdecken, so dass dies sicher noch einmal einen Besuch wert ist und auf der zukünftigen Urlaubs-Wunsch-Liste erscheinen wird… ;)