Wassersparen scheint in Kalifornien nicht die höchste Priorität zu haben...
Auffallend sind die Aufforderungen zum Wassersparen aber irritierend ist für uns das Verhalten vieler Kalifornier - inclusive des Government. Nachdem Kalifornien die letzten fünf!!! Jahre unter einer extremen Dürre gelitten hatte und Wassersparen angesagt war, hat sich das Verhalten und die Gesetzgebung nach dem schnee- und regenreichen Winter 2017 komplett geändert. Die Wiesen werden beregnet, es wird Wasser verschwendet wo es nur geht und kaum jemand scheint sich in diversen Regionen noch an die Dürre zu erinnern und Wasser sinnvoll einzusetzen.
Zieht mit der Maus über die Schlange
Unser weiterer Weg führte uns ins Napa-Valley und danach in das Sonoma-Valley. Beide Täler sind bekannte kalifornische Weinregionen. Die Weinberge sind auch nicht zu übersehen und wir kommen uns fast wie in Südtirol vor… nur eben auf der anderen Seite der Welt ;). Sonoma ist die nördlichste mexikanisch geprägte Stadt in den Staaten. Ganze 23 Tage war die Stadt im Jahr 1846 die Hauptstadt Kaliforniens. In Sonoma begann die sogenannte Bear Flag Revolte bei der am 14. Juni 1846 eine eigenständige Republik Kalifornien ausgerufen wurde, da die weißen Einwanderer in Sonoma nicht mit der mexikanischen Regierung einverstanden waren. Auch wenn die damalige Republik nur kurz bestand, wurde die Fahne doch das Vorbild zur heutigen kalifornischen Flagge.
Wir schlendern etwas durch die Stadt und genießen ein leckeres Eis bevor wir uns am Stadtrand ein ruhiges Plätzchen für die Nacht suchen.
Wir durchquerten schöne Prärielandschaften sowie riesige Plantagen voller Wallnuss- und Obstbäume und bezogen unseren heutigen Nachtplatz am Bear Creek in einem Cowboy Camp. Die Temperaturen waren auch wieder auf angenehme 25 Grad gestiegen und so genossen wir die Abendstimmung. Nachts unterhielten sich die Coyotes miteinander. Und am Morgen werden wir mal wieder auf Schlangen sensibilisiert. Weniger wegen uns Zweibeinern als mehr Luke betreffend. Direkt vor unserem Fahrzeug - keine fünf Meter entfernt - sonnt sich eine kleine Schlange. Luke bekam sicherheitshalber „Haus-Arrest“, da wir absolut keine Ahnung haben welche Schlangen giftig sind und welche nicht - und es Luke nicht testen lassen wollten ;).
Von Sonoma geht es für uns wieder an die Küste - wir wollen dem Highway 1 nordwärts folgen. Die Strecke bis zur Küste verläuft weiterhin durch schöne Weinregionen. An der Küste angekommen, fahren wir zum Point Reyes. Die Landzunge bietet wunderschöne Strände, aber auch eine knackige Brise! Wir spazieren entlang dieser tollen Strände und fahren noch bis zum Leuchtturm. Leider waren wir etwas spät dran, denn der Weg zum Leuchtturm wird bereits nachmittags gegen 16 Uhr geschlossen. So genießen wir die Aussichten und lassen uns gut durchpusten bevor wir die Sackgasse vom Point Reyes zurückfahren und uns einen schönen Platz für die Nacht suchen.
Sonoma ... 1846 für 23 Tage die Hauptstadt Kaliforniens
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12. bis 20. Juni 2017
Über den Highway 20 ging es nun wieder westwärts. Auf der Strecke begegnen uns mal wieder "halbe Häuser" ... das nennt man wohl kompletter Umzug mit Sack und Pack... da muss man schon keine Kisten packen ;). Im Homedepot - dem hiesigen Baumarkt - können wir später auch mal wieder nur den Kopf schütteln... und müssen uns beherrschen nicht aufzulachen. Wenn hier ein Gabelstapler durch die Regalreihen fährt, läuft ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin mit zwei schwingenden Flaggen voran um den Weg frei zu machen und das Publikum vor der drohenden Gefahr zu warnen. Dann kommt der Gabelstapler mit entsprechender Sirene... falls man anhand der fähnchenschwingenden Vorhut noch nicht aufmerksam genug war, merkt man spätestens anhand des Sounds, dass man sich in der "Gefahrenzone" befindet. Sobald der Gabelstapler im entsprechenden Gang verschwindet, wird dieser an beiden Enden durch ein Gitter abgesperrt, damit man nicht doch noch Gefahr läuft mit dem Gabelstapler zu kollidieren... auch hier muss man wieder feststellen ... andere Länder ... andere Sitten...