Mit vielen Tips versorgt, ging es Richtung Lake Tahoe. Die Strecke bot immer wieder tolle Aussichten. Besonders angetan hat es uns die Aussicht auf den Donner Lake. Umrahmt von schneebedeckten Bergen lag dieser See tiefblau vor uns - unglaublich! Der Donner Lake bekam seinen Namen von George Donner, welcher eine Gruppe Reisende anführte, welche sich 1846 auf den 2.500-Meilen langen Weg gen Westen machte. Durch eine vermeintliche Abkürzung war der Tross mit 300 Leuten zu spät im Jahr in der Region des heutigen Donner Lakes. Vor und hinter ihnen türmten sich die Schneemassen, so dass kein weiteres Durchkommen oder zurückgehen mehr möglich war. Durch den frühen und heftigen Winter gab es nicht genügend Nahrungsmittel. Die Reisenden starben teilweise an Unterkühlung oder verhungerten. Damit wenigstens ein Teil der Gruppe überleben konnte gingen sie zu Kannibalismus über und aßen ihre Reisebegleiter aus lauter Verzweiflung. Ein kleiner Teil der ehemals 300 Personen überlebte die Strapazen und wurde gerettet. Um an dieses schreckliche Ereignis zu erinnern, wurde der See entsprechend dem Anführer der Gruppe benannt.
Am Abend genossen wir mit Monika & Gary ein gemeinsames BBQ mit Lachs, Spargel und Spinatknödeln … super lecker! Und wieder plauderten wir bis in die Nacht! Am Sonntagmorgen wurden wir dann mit Geburtstagswaffeln verwöhnt bevor wir uns am späten Vormittag vorerst von unseren lieben Gastgebern verabschiedeten.
Wir meldeten uns nun erst einmal kurz bei Monika & Gary - den „Turtles“ in Nevada City - dem Nachbarort von Grass Valley… von den Beiden hatten wir in Flagstaff eine Einladung erhalten. Sie waren daheim und wir wurden herzlichst willkommen geheißen! Am Freitag Abend war in Nevada City - einem knapp 2.000-Seelen-Städtchen ein Art-Walk. An diesem Art-Walk beteiligten sich diverse Geschäfte und stellten Kunstwerke verschiedener Künstler aus. Es war hoch interessant und wir lernten so das kleine Städtchen schon mal kennen. Später beschlossen wir den Abend in gemütlicher Runde. Da Monika und Gary seit 40 Jahren unterwegs sind und bereits viele lange und kurze Reisen unternommen haben, gab es viel zu erzählen. Der Abend verging wie im Flug und der Gesprächsstoff ging uns auch beim morgendlichen Cappu nicht aus. Am Vormittag erkundeten wir noch einmal das hübsche Städtchen und gönnten uns dann erst einmal ein leckeres Eis.
Eine weitere Firma, die wir hier in Grass Valley besuchen wollten, war die Firma 4x4-Labs von Luke Porter. Wir hatten die Adresse von Steffi & Daniel bekommen, die sich hier eine tolle Stoßstange für ihren Toyota anfertigen ließen. Und da wir bereits seit einiger Zeit auf der Suche nach Steinschlag-Schutz-Gittern für unsere Lichter waren, beschlossen wir bei 4x4-Labs vorbeizuschauen. Luke und sein Team um Mika & Jim war uns auf Anhieb sympathisch und wir bekamen auch direkt die Zusage, dass sie uns den Schutz anfertigen können und dazu noch eine Trittstufe, damit wir auch mal ohne Leiter unter die Motorhaube schauen können ;) … dazu sind wir nämlich etwas zu kurz geraten ;). Der genannte Preis war für uns auch okay und so verabredeten wir uns auf den kommenden Dienstag. Bis dahin sollte das benötigte Material eingetroffen sein.
Nevada City
01. bis 11. Juni 2017
Eigentlich wollen wir ja langsam aber sicher nordwärts in die Bundesstaaten Oregon und Washington. Aber wie immer, geht das nicht ohne Abstecher! Von San Francisco aus geht es daher nun erst einmal wieder gen Osten - grob Richtung Lake Tahoe in die Sierra Nevada. Die Sierra Nevada hatten wir uns immer eher als eine wüstenähnliche Region vorgestellt. Aber wenn man dann realisiert, dass der Name „Sierra Nevada“ aus dem spanischen kommt und übersetzt schneebedeckte Berge bedeutet, wird einem einiges klar ;). Wir genießen die Bergluft und die tollen Seen! Zuerst fahren wir aber nach Grass Valley. Auf der Overland Expo in Flagstaff hatten wir die Fahrzeuge von XP-Camper gesehen, aber nicht mit dem Besitzer der Firma gesprochen. Wir hatten mittlerweile erfahren, dass Mark - der Besitzer von XP-Camper - ursprünglich aus Deutschland stammt, allerdings seit 27 Jahren in den USA lebt. Zuerst betrieb der gelernte Koch 7 Restaurants in San Francisco und dann sattelte er vor einigen Jahren auf Wohnmobilbau um. Normalerweise ist die Firma Freitags geschlossen - so war es echt Glück, dass wir Mark antrafen. Wir plauderten eine Weile und Mark zeigte uns den Herstellungsprozess seiner Fahrzeuge bevor wir uns wieder verabschiedeten.