Fazit USA
Nun wird es Zeit für uns zu den Staaten „Good Bye“ zu sagen! Wir verbrachten hier eine absolut tolle Zeit, welche allerdings auch teilweise zum Nachdenken anregt! Wir lernten tolle Leute kennen, aus denen sich Freundschaften entwickelt haben, die wir nicht missen wollen! Die derzeitige politische Situation ist immer wieder Gesprächsstoff - manchmal beginnen wir mit dem Thema, aber sehr oft werden wir von unseren amerikanischen Gesprächspartnern angesprochen, die sich entweder für ihren Präsidenten entschuldigen oder uns sagen, dass wir bitte das Land genießen sollen und die hiesige Politik ihre Sorge sein lassen sollen! War dieses Thema früher eher tabu, ist es heute immer wieder eines der ersten Themen.
Absolut unverständlich für uns ist die aktuelle Politik zum Beispiel im Bereich der National Monuments. In den letzten Jahren wurden große Regionen zu National Monuments erklärt um diese Naturwunder vor dem Abbau zu schützen - sei es zum Beispiel das Grand Staircase Escalante oder auch die Region um die Bear Ears in Utah, welche im Dezember 2016 noch unter Präsident Obama an die Natives der Region zurückgegeben wurden. Nun will die Regierung unter Trump diese beiden und noch viele National Monuments mehr landesweit massiv verkleinern um die Regionen dem Bergbau oder der Weidewirtschaft zur Verfügung zu stellen. Dies wäre das erste Mal in der Geschichte der USA, dass ein Präsident bestehende National Monuments verkleinern oder auflösen würde. Der Freizeitwert, der hier dahinter hängt, und die 6 Millionen Stellen, die mit dem Tourismus in den Regionen der National Monuments direkt oder indirekt zusammenhängen, interessieren die derzeitige Regierung in Washington nicht - Schade!!!!
Wir hatten während unserer ganzen Reisezeit in den USA absolut Glück. Wir hatten keine einzige Wetterkatastrophe, mit der wir direkt in Kontakt kamen. Wir haben lediglich drei Waldbrände von Weitem gesehen und hatten auch keine Berührung mit den Ausläufern der Hurricane, die weite Teile des Landes betroffen haben. Erschreckend waren für uns die Nachrichten über die Waldbrände der letzten Wochen in den Teilen Kaliforniens, die wir in diesem Sommer besucht haben… wie in Sonoma oder Mendocino! Wir können diesen Regionen nur alles erdenklich Gute wünschen!
Interessant finden wir, dass es hier sehr viele Großfamilien mit mindestens 4 Kindern gibt und dass die Eltern sehr jung sind. Dies ist absolut konträr zu dem was wir von Europa kennen.
Auch das Verhältnis zu Tatoos ist ein ganz anderes als bei uns in Europa. Bisher haben wir keine Tätowierung gesehen von der wir persönlich sagen würden, dass sie uns gefallen hätte. In Europa kommen zwar auch immer mehr Tatoos, aber lang nicht so plakativ und nicht unbedingt bei so vielen Personen von Kopf bis Fuß… vielleicht hat sich dies aber in unserer Abwesenheit auch verändert… ;) … wir sind gespannt und lassen uns überraschen.
Schade finden wir auch, wie oft wir in vielen Regionen viel Müll gesehen haben, der halb oder gar nicht verbrannt in diversen Feuerstellen vor sich hinrottet. Wir haben manchmal das Gefühl, dass es hier zu viel Gegend gibt - es ist einfach selbstverständlich, dass die Landschaft da ist… und das im Überfluss und da scheinen manche der Meinung zu sein, dass man den Müll einfach dort lassen kann, wo er gerade anfällt! Da würden wir uns doch ein stärkeres Bewusstsein für die Natur wünschen!
Etwas „nervig“ fanden wir die Preisgestaltung, da hier die Preise immer netto angegeben sind. Dazu wird dann noch die Umsatzsteuer addiert. Wenn diese einheitlich wäre, wäre das Ganze ja halb so wild. Der Staat an sich verlangt keine Umsatzsteuer, dies liegt in der Entscheidungsmacht der einzelnen Bundesstaaten UND Städte/Gemeinden. So gibt es zum Beispiel im Großraum Denver (Colorado) knapp 5% Umsatzsteuer… im Südwesten Colorados dann aber 8 oder 9%, da die Gemeinden hier einem Extra-Aufschlag erheben. Den schlussendlichen Aufschlag erfährt man allerdings erst an der Kasse… man kauft also meistens „die Katze im Sack“… auch gibt es Bundesstaaten in denen Umsatzsteuer auf manche Lebensmittel addiert wird, in anderen wiederum nicht… da soll noch einer durchblicken. Da sind uns die (von uns bereisten) Bundesstaaten Alaska, Montana & Oregon finanziell am liebsten… denn hier gibt es keine Umsatzsteuer, dass heißt, der Preis der angeschrieben ist, wird auch gezahlt.
Was sich uns sicher nie erschließen wird sind diverse Maßeinheiten… ist man noch recht schnell mit Meilen, Fuß, Pfund oder Gallonen vertraut… wird es bei Fahrenheit schon schwieriger und bei Unzen unmöglich! Allerdings hat bei Unzen sich dann unser Wille diese Maßeinheit zu verstehen auch ziemlich in Grenzen gehalten… denn irgendwie gibt es immer die Möglichkeit doch noch Gramm oder Liter zu ermitteln… aber Sinn macht es für uns keinen, wenn als Maßeinheit auf einer 2-Liter Flasche folgendes steht: „67,6 FL OZ (2 QT 3,6 FL OZ) 2 LITER“ … mit 2 Liter kann man was anfangen … aber mit dem Rest!?!? … Auch bei Fahrenheit sind wir immer wieder ins Kopf schütteln gekommen. Wir können es zwar grob umrechnen, aber Sinn macht auch das für uns keinen… 0 Grad Celcius sind nun mal 0 Grad in unseren Augen… und nicht 32° Fahrenheit… okay … das hört sich vielleicht nicht ganz so kalt an… ist es aber trotzdem ;).
Nichtsdestotrotz haben wir unsere Zeit in den Staaten absolut genossen! Wir können uns vorstellen irgendwann zurück zu kommen und das anzuschauen was wir in der jetzigen „kurzen Zeit“ nicht geschafft haben! Es ist enorm wie viel dieses Land landschaftlich zu bieten hat und man kann das Eine nicht mit dem Anderen vergleichen. Wir werden oft gefragt, was unser Favorit ist bzw. war… wir können es nicht wirklich sagen. Denn die Landschaft ist nicht zu vergleichen - vom Pazifik über die Berge zu den Thermalgebieten in die Rockies, oder von den Salzseen zu den Wüsten… es ist alles ein Erlebnis! Herausragend sind für uns immer wieder Tierbegegnungen - speziell mit Tieren, die wir daheim nur aus dem Zoo kennen - wie Bären, Elchen, Coyotes und und und… Alles in allem war es eine gigantisch schöne Zeit, aber nun heißt es auf zu „neuen Ufern“… und ab nach Mexico!