Nachdem also die Versorgung sichergestellt ist, geht es weiter - erst gen Westen und dann wieder ein Stück Richtung Norden. Dazu müssen wir auf ca. 200 Meter Höhe runter… und dies bedeutet, dass es wieder heiß wird! Bevor wir aber ins Tal fahren, gönnen wir uns an einem der vielen Lokale noch das Tagesgericht… mit Suppe, Hauptgericht und frischem Saft… lecker… der Wirt möchte auch gleich Deutsch lernen und fragt uns nach den Worten für Gemüse, Reis sowie Saft und übt diese fleißig. Es macht absolut Spaß - wir genießen dieses Erlebnis. Nach dem zahlen fragt er ob er noch ein Foto mit unserem Fahrzeug machen darf - selbstverständlich! Dazu holt er seine Frau und stellt sie an die Tür… es war einfach herzerfrischend!
wir sind doch nicht zu lange in Kolumbien ;) ...
Nach gefühlt Unmengen von Stunden kommen wir im Norden Bogotás an und senden Randy eine kurze Nachricht, dass wir da sind…
Randy sammelt uns an der Tankstelle im Ort ein, da wir in einen abgeschlossenen Wohnbereich fahren müssen - zu Adam’s Heim. Adam ist ein Freund Randy’s und wir sind herzlich eingeladen bei ihm zu wohnen. Adam stammt aus Israel und ist seit ca. 20 Jahren mit dem Motorrad in unserer schönen Welt unterwegs. Derzeit arbeitet er in Kolumbien bei einer israelischen Firma, die für die Befestigung der Hänge im Straßenbau zuständig ist. Es ist für uns hochinteressant ein wenig über die Baustellen an sich zu erfahren. Dabei geht es nicht um die Arbeiten an den Baustellen sondern um die Genehmigungsverfahren staatlicherseits. Für jeden einzelnen Arbeitsschritt sind einzeln die Genehmigungen einzuholen und bei der letzten Genehmigung, welche normalerweise die schlussendliche Befestigung der Hänge betrifft, braucht es ewig Zeit bis diese erteilt wird, da die Firma den entsprechenden Beamten nicht begünstigen möchte. Wenn dann das Wetter nicht mitspielt und entsprechend Wassermassen drücken, rutscht der Hang wieder ab und die Arbeit beginnt von vorn - eigentlich frustrierend!
Bei Adam lernen wir auch noch Michal, Juval und ihre vier Kinder kennen. Sie waren erst für ca. 8 Monate in Nordamerika unterwegs und haben dann ihr Fahrzeug nach Südamerika verschifft. Auch hier haben sie 8 Monate verbracht und sind nun auf dem langsamen Weg zurück nach Hause.
Es steht ein langes Wochenende vor der Tür. Am Sonntag kommen noch Freunde von Adam zu Besuch und wir verbringen einen interessanten Mittag beim Grillen. Für Montag organisiert Adam einen zweiten Pickup und es geht auf eine Ganztagestour in das „echte“ Kolumbien… sprich ins Hinterland. Da immer wieder Schauer durchziehen, ist die Strecke eher eine Piste… Sandra bleibt mit Luke „daheim“, da Hunde im Nationalpark Chingaza nicht erlaubt sind (auch nicht im Fahrzeug), aber Andreas genießt die Tour.
Wir verbringen insgesamt vier tolle Tage mit tollen Menschen und schließen neue Freundschaften! Dazu ist es super schön, dass wir so unverhofft ein Wiedersehen mit Randy haben! Wir genießen die gemeinsame Zeit und sie vergeht viel zu schnell! Schon heißt es wieder Abschied von Randy nehmen. Schön, dass wir uns hier in Kolumbien wieder gesehen haben! Wir bleiben noch eine letzte Nacht bei Adam und genießen am letzten Morgen noch einen gemeinsamen Abschieds-Cappu! Vielen Dank für die schöne Zeit bei Dir, Adam! Und viel Spaß bei Deiner kommenden Tour durch Afrika!
Am letzten Abend kommt noch Eli mit dem Motorrad zu Adam. Auch er hat im Süden angefangen und hat viel zu berichten! Viel Spaß auf dem Weg nach Norden!
Nachdem wir uns von allen verabschiedet haben und wieder rollen stellt Andreas fest, dass Sandra anscheinend bereits zu lange in Kolumbien ist… um links auf die Hauptstraße einzufahren, müssten wir eigentlich rechts abbiegen und ein paar Meter weiter wenden … dazu müssten wir aber zweimal durch die Mautstation… Sandra schlägt vor kurzerhand links durch die Tankstelle zu fahren und dann links abzubiegen… was Andreas in die Tat umsetzt… jetzt stellt sich die Frage wer zu lange in Kolumbien ist … diejenige, die den Vorschlag macht oder derjenige, der ihn umsetzt ;))
Nun geht es erst einmal quer durch Bogotá. Davor graut uns eigentlich, da wir schon einiges über das Verkehrschaos gelesen haben, welches uns hier erwarten soll… ABER: es ist alles halb so wild und sogar regelrecht geordnet… wir sind absolut erstaunt. An den Kreuzungen wird glatt auf die Farbe der Ampel geachtet, auch die Mopeds und Taxen fahren zivilisiert - anders als in vielen anderen Städten Lateinamerikas … wir kommen daher recht zügig durch Bogotá durch und wollen im Westen der Stadt noch unseren Kühlschrank füllen. Der Supermarkt hat wieder einmal nur ein Parkhaus zu bieten, in welches wir beim besten Willen nicht einfahren können ;). Aber gegenüber gibt es noch einen kleinen Markt mit einem normalen Parkplatz… dann gehen wir halt hierher … der Markt stellt sich als Obst- und Gemüsemarkt heraus. Wir füllen unseren Einkaufswagen und haben an der Kasse für eine Ananas, eine Riesenpapaya, Bananen, Tomaten, Salat und Gemüse insgesamt nicht einmal 5 EUR zu zahlen… unvorstellbar!