Fazit Belize:
Wir waren nur 17 Tage in diesem kleinen, aber vielseitigen Land unterwegs. Belize besitzt noch einen intakten Dschungel, in dem man als Begleitmusik den vielen verschiedenen Vögeln oder Brüllaffen lauschen kann. Dazu kann man wunderschön die Seele an der Karibik baumeln lassen. Die Belizeaner sind in unseren Augen fröhliche Menschen. Sie haben fast immer ein Lächeln auf den Lippen, winken und freuen sich wenn wir den Gruß erwidern. Wir haben die kurze Zeit in diesem schönen Land sehr genossen und fanden es wider Erwarten nicht ganz so teuer wie erwartet auch wenn die Preise oftmals nicht gerechtfertigt sind. Interessanterweise ist es oftmals günstiger auswärts essen zu gehen als selbst zu kochen. Sämtliche Supermärkte in Belize sind fest in chinesischer Hand und diese haben die Preise im Griff. Das Angebot in den Supermärkten ist auch deutlich weniger als in Mexico. Schön fanden wir, dass der Müll hier nicht ganz so oft im Straßengraben lag. Es passiert, dass man einen Müllberg zu Gesicht bekommt, aber selten. Alles in allem waren es spannende sowie entspannte 17 Tage, welche wir in Belize verbringen durften! Nun geht es in unser fünftes Land auf dieser Reise - nach Guatemala … Dazu aber demnächst mehr…
Unser Tagesziel war heute Spanish Lookout. In diesem Ort wohnen hauptsächlich Mennoniten, welche deutsche und holländische Vorfahren haben. Sobald man auf die Straße nach Spanish Lookout einbiegt, hat man das Gefühl Belize verlassen zu haben und irgendwo in Norddeutschland zu sein… das Einzige was dagegen spricht, sind die Palmen und die sommerlichen Temperaturen im Februar ;). Die Felder rechts und links der Straßen sind riesig und die Straßen sind perfekt geteert… es schnurrt geradezu auf der Straße… und es gibt keine Schlaglöcher ;). Wir versuchen zum örtlichen Country-Park zu gelangen, welchen wir heute als Übernachtungsplatz auserkoren haben. Dies gestaltet sich aber erst einmal schwierig, da sämtliche Zufahrtsstraßen gesperrt sind und ein Umleitungsschild verweist einmal rechts herum und einmal links herum… nachdem wir alle vier Möglichkeiten erfolglos versucht hatten, beschlossen wir eine der Absperrungen zu umfahren… und kamen direkt zu einer Baustelle. Hier wurde die Straße frisch geteert. Allerdings wurden wir auch gleich durch die Baustelle durchgewunken - mit einem kleinen Plausch inclusive. Als wir nach dieser kleinen Irrfahrt endlich im Country Park eintreffen, sind Sarina und Bernhard bereits vorort und so gibt es noch einen weiteren netten Plausch am Abend.
Für uns war Placencia der südlichste Punkt in Belize. Über den Hummingbird Highway fahren wir wieder nach Norden um über die Hauptstadt Belmopan in das Mennoniten-Städtchen Spanish Lookout zu gelangen. Wobei wir bei der Bezeichnung Hauptstadt schon ein wenig schmunzeln müssen. Der Ort Belmopan wirkt irgendwie eher ein wenig heruntergekommen als dass es den Eindruck einer Hauptstadt erwecken würde… Kurz nach der Stadtgrenze biegen wir noch einmal links ab um zur Rock Farm und der sich hier befindenden „Belize Bird Rescue“ zu gelangen. Wir werden freundlich empfangen und durch die Anlage geführt. Dabei bekommen wir einen enormen Einblick in das „Warum“ dieser „Bird Rescue“. Zum Einen werden hier verletzte Vögel wieder aufgepäppelt. Das größere Problem ist allerdings der illegale Handel mit Papageien. Menschen sind schon manchmal krank! So werden Kofferweise Papageien versucht aus dem Land zu schmuggeln. Die Tiere werden in Socken gestopft oder in Plastikfolie eingewickelt um sie so aus dem Land zu schmuggeln. Eine der Papageienarten hatte 1960 eine Population von 70.000 Papageien in Belize, dem südlichen Mexico und Guatemala. Bei der letzten Bestandsaufnahme im Jahr 2016 lag die Population in Belize noch bei 1.700 Stück und in Mexico und Guatemala lag die Population bei NULL!!!! Wir wissen leider nicht mehr um welche der Papageienarten es sich handelte, allerdings tut dies auch nicht wirklich etwas zur Sache, denn erschreckend ist es egal um welche Art es sich handelt! Das Aussterben ist zum Einen durch den illegalen Handel als auch durch die illegale Abholzung der Nest-Gebiete bedingt. Ein Papageienpaar versucht drei Jahre ein Nest zu bauen um für Nachwuchs zu sorgen. Wenn das Papageienpaar innerhalb dieser drei Jahre nicht erfolgreich gebrütet hat, ist dieses „Thema“ erledigt und dieses Papageienpaar versucht es nicht wieder in seinem Leben zu brüten. Da viele Bäume abgeholzt werden, verlieren die Papageien ihre Brutstätten und vermehren sich somit nicht mehr. Papageien, die in der Auffangstation landen, werden nach spätestens einem Jahr versucht auszuwildern. Hierzu werden erst zwei Papageien zusammen in einer Voliere aneinander gewöhnt, sobald sich diese beiden vertragen, wird die Gruppe mehr und mehr vergrößert. Eine der Volieren befindet sich mitten im Dschungel um die Papageien mehr und mehr wieder an diesen zu gewöhnen. Sobald sie wieder außerhalb der Volieren leben, bleiben sie allerdings in der Nähe des Hauses und versuchen den Kontakt zum Menschen zu behalten. Eine der wichtigsten Regeln in der Bird Rescue lautet „Don’t talk to the parrots“ = „Sprich nicht mit den Papageien“. Wenn die mittlerweile freifliegenden Papageien verinnerlicht haben, dass die Menschen nicht mit ihnen reden, verlassen sie die Bird Rescue nach ca. einem Jahr um ihr Leben im Dschungel endgültig aufzunehmen.
Für uns war es absolut interessant und super schön die Papageien zu sehen… allerdings bis wir die Papageien in den Bäumen entdecken, dauert es ganz ordentlich… sie sind in ihrem grün absolut gut getarnt inmitten der Baumkronen.
ein interessanter Stop bei der Belize Bird Rescue
Bringt die Papageien etwas in Bewegung indem Ihr mit der Maus über ihn fahrt:
Weitere Bilder aus der Bird Rescue Station sind im Album zu finden:
In Belize City waren wir beim örtlichen Reifenhändler, der (theoretisch) eine Möglichkeit sah unsere XZL-Reifen zu importieren. Das Einzige was uns seit einer Woche fehlte, war der Preis. Ohne diesen konnten wir keine Anzahlung hinterlegen. Trotz mehrfachen Nachfragen war der Preis nicht in Erfahrung zu bringen. Somit beschlossen wir noch einmal in die örtliche Vertretung in Spanish Lookout zu gehen - wenn wir gerade schon da sind… Mit den XZL konnten sie uns zwar nicht helfen, aber sie hatten eine andere Alternative, welche wir auch spontan ordern. Um unsere noch nicht abgefahrenen XZL die nächsten tausende Kilometer transportieren zu können, lassen wir uns noch eine Aufnahme für die Heckseite anfertigen und fahren nun mit einem zusätzlichen Satz Reifen nach Guatemala… ;)
Bevor es aber soweit ist fahren wir nach San Ingacio als letzten Stop in Belize. Hier treffen wir wieder mit Sarina und Bernhard zusammen und lernen Karin und Hans-Jürgen kennen, die witzigerweise wie wir im Juni 2016 gestartet sind und wir uns erst in Belize begegnen… Es war eine absolut kurzweiliger und lustiger gemeinsamer Abend nachdem wir erst gemeinsam mit Pizza genossen hatten und dann noch von Katrin und Hans-Jürgen mit leckerem Kuchen verwöhnt wurden. Wir freuen uns schon auf weitere Treffen und gemeinsames Lachen!!! Bis dahin gute Fahrt!