erster Andenpass in Ecuador
Wir hatten beschlossen recht früh am Morgen schon die letzten Kilometer zur Grenze Kolumbien - Ecuador unter die Räder zu nehmen, damit wir möglichst wenig Wartezeiten hatten. Die Grenze hier im Osten Kolumbiens öffnet morgens um 8 Uhr und wir waren kurz nach 8 Uhr auch da… perfekt. In San Miguel - noch in Kolumbien - wurden wir durch die Polizeikontrolle gewunken und waren schon auf der Grenzbrücke nach Ecuador - ohne ein Grenzgebäude gesehen zu haben. Dank iOverlander waren wir allerdings schon im Bilde, dass die kolumbianischen Grenzformalitäten auf ecuadorianischer Seite im gleichen Gebäude wie die Einreise nach Ecuador zu erledigen ist… Wir hatten den kleineren Grenzübergang gewählt, da hier weniger venezuelanische Flüchtlinge zu erwarten waren als am Hauptgrenzübergang. Die meisten Venezuelaner nutzen Kolumbien und Ecuador nur zur Durchreise nach Peru, da sie in den beiden nördlicheren Ländern nicht gern gesehen sind. Die Kolumbianer und Ecuadorianer beschuldigen die Venezuelaner des Lohndumpings und daher versuchen die meisten Flüchtlinge weiter gen Süden zu kommen. Am Grenzübergang stehen einige Zelte von Unicef, welche den Flüchtlingen als Lager dienen und es waren auch einige Flüchtlinge am Grenzgebäude zu sehen. Am Eingang zur Immigration wird aber sofort geklärt ob man Tourist ist oder nicht und man kommt nach kurzer Wartezeit zum Ausreiseschalter. Der Stempel ist schnell im Pass und die Einreise nach Ecuador ist noch schneller erledigt. Nun geht es noch zur Aduana - die Aus- und Einreise des Iveco ist noch zu erledigen. Der kolumbianische Beamte ist wahrscheinlich noch beim Frühstück und wir warten… und beschließen dann, dass Andreas und Bernhard schon zur Aduana von Ecuador gehen um die Einreise zu erledigen während Sandra bei den Kolumbianern wartet. Das war eine gute Idee ;). Zwischendrin wollte dann einer der kolumbianischen Ansprechpartner Sandra noch zum Kopieren von diversen Dokumenten schicken, was Sandra allerdings verneinte ;), da wir ja aus- und nicht einreisen wollen… Irgendwann kam dann auch der zuständige freudestrahlende Beamte, nahm unsere zwei TIPs, stempelte sie ab und sagte „listo“… innerhalb von zwei Sekunden war alles erledigt… geht doch ;) Unterdessen waren auch Bernhard und Andreas bereits fast fertig mit der Fahrzeug-Einreise in Ecuador. Der Beamte kam noch kurz mit zu den Fahrzeugen um die Kennzeichen zu prüfen und schon konnten wir nach Ecuador rollen… Bienvenidos!
In Lago Agrio tauschten wir bei Western Union unsere letzten kolumbianischen Peso noch in USD zu einem super fairem Kurs und waren somit gerüstet für Ecuador!
Zuerst geht es entlang des Amazonas-Randes. Die Strecke führt uns über kurvige Straßen durch tolle Wälder mit Aussichten auf viele Wasserfälle. Mittags kehren wir in einem kleinen Straßenlokal ein und werden mit einer leckeren Suppe, super leckerem Fisch und Saft verwöhnt und dies alles für 4 USD pro Person! Unseren ersten Nachtplatz finden wir an einem kleinen Wasserfall und wir genießen es, dass es hier in Ecuador so positiv weiter geht wie uns Kolumbien verabschiedet hat!
es geht positiv weiter...
Nach einer ruhigen Nacht nehmen wir unseren ersten Andenaufstieg in Ecuador in Angriff - den Papallacta-Pass mit 4.064 Metern. Bevor wir allerdings so hoch hinaus kommen, geht es erst noch in die Termales Jamanco, ein kleines Thermalbad mit sieben Becken umrandet mit den im Nebel liegenden Bergen. Nachdem die müden Knochen im Thermalwasser gewärmt waren, musste natürlich auch der Magen erst einmal gefüllt werden ;) … und das nächste Lokal war nicht weit… auch wenn das Essen nicht ganz so lecker wie am Vortag war, ließen wir es uns schmecken und machten uns dann frisch gestärkt an das Erklimmen des Papallacta-Pass. Die Strecke ist vierspurig ausgebaut, relativ wenig befahren und bietet immer wieder schöne Ausblicke. Unser heutiges Ziel war der „Mittelpunkt der Erde“ - wir fahren zum „richtig“ gelegenen Äquator-Denkmal. Leider ist Luke auf dem Gelände nicht erlaubt, warum auch immer! Wir balancieren also über den Äquator und fahren dann die wenigen Kilometer zu unserem ausgesuchten Camping „Mitad del Mundo“. Valentin und seine Familie begrüßen uns herzlich und wir haben einen netten Stellplatz. Abends werden wir noch zum Tee eingeladen und mit Bananen versorgt. Ein schönes Erlebnis!