Für die Fahrt Richtung Grenze lagen noch ca. 170 Kilometer vor uns, welche vier bis fünf Stunden in Anspruch nehmen und wir beschlossen bis nach Hormiga zu fahren und die letzten 30 Kilometer am nächsten Tag unter die Räder zu nehmen. Die Strecke war extrem kurvenreich und hatte ein paar richtig rumpelige Abschnitte zu bieten… In Hormiga fanden wir in nettes Lokal am Straßenrand und stärkten uns erst einmal mit leckerem Essen und frisch gebackenen Krapfen. Hier wurden wir von zwei Jungs angesprochen ob sie ein Foto von unserem Iveco machen dürften - aber klar! Andreas ging dann noch zu ihnen und stellte sie auf den Tritt an der Motorhaube, damit sie noch ein Foto in einer anderen Perspektive machen konnten. Den Jungs hat es gefallen und ein paar Minuten später kamen sie noch einmal bei uns vorbei und fragten zaghaft ob sie auch noch ins Innere der Kabine schauen dürften - sie durften ;).
Die weitere Fahrt nach Pasto zeigte wieder wunderschöne Aussichten und da der Verkehr ausnahmsweise absolut gering war, kamen wir gut vorwärts. Obwohl wir uns lange Zeit lediglich auf ca. 1.000 Höhenmetern bewegten, kam es uns das erste Mal tatsächlich wie Hochgebirge vor - da die Region eindeutig felsiger war. Wir stürzten uns noch ins Getümmel von Pasto um den Kühlschrank ein letztes Mal in Kolumbien zu füllen und wurden hier zum ersten Mal mit richtig vielen Venezuelanischen Flüchtlingen konfrontiert, die an den Kreuzungen Obst, Getränke und vieles mehr verkauften oder nur ein Schild trugen mit der Info „woher - wohin“. Viele der Flüchtlinge sind auf dem Weg nach Peru.
Bernhard fuhr auf direktem Weg zu unserem ausgesuchten Nachtplatz. Dieser war an einem Restaurant und alle Infos, die wir hatten sprachen für ein richtig leckeres Essen… damit war klar, dass wir im Restaurant essen gehen werden. Der Besitzer war gleichzeitig für das Servieren zuständig und war mit den drei besetzten Tischen eindeutig überfordert. Als wir nach der Karte fragten, erfuhren wir dass es lediglich ein Gericht gibt - die Tagessuppe, Forelle und Nachtisch… wir ordern das Menü und schon die Suppe ist lediglich lauwarm… na gut, so verbrennen wir uns schon nicht den Gaumen ;). Die gebratene Forelle an sich war gut, aber leider auch schon am „erfrieren“… sprich das gesamte Essen war definitiv zu kalt… Das Essenserlebnis wurde allerdings durch den verschmusten Lokal-Hund etwas wett gemacht ;).
den Gaumen können wir uns nicht verbrennen ;)
Immerhin verbrachten wir eine ruhige Nacht und waren somit fit für unser nächstes Kolumbien-Abenteuer. Wir fuhren über den Trampolin de la Muerte (= Trampolin des Todes) nach Mocoa. Die Strecke war richtig mystisch mit den tief hängenden Wolken und die Stimmung war absolut einmalig. Allerdings waren wir nach 55 km Schotterpiste allesamt froh wieder Teer unter den Rädern zu haben. Unser vorletzter Platz in Kolumbien bei Mocoa war dann etwas mysteriös. Die Besitzerin des Hostels, bei dem wir campieren durften, redete nicht wirklich mit uns und laut Werbung sollte die Übernachtung ein Frühstück beinhalten, welches zwischen 7 und 8 Uhr am Morgen eingenommen werden muss… wir waren fit ;) … aber weit und breit kein Frühstück zu sehen. Gut dass wir dies bereits erahnt hatten, so dass wir bereits unser eigenes Frühstück erfolgreich verdrückt hatten ;). Allerdings war die Dame des Hauses auch kaum zu finden als wir zahlen wollten und tauchte auf unser Rufen hin gegen 9 Uhr verschlafen in ihrer Schalfzimmertür auf… ohne Worte ;)
Weitere Eindrücke des Tagessind im Album zu finden:
Weitere Fotos des Tages sind im Album zu finden: