Fazit Mexico:
Auch wenn wir vor unserer Einreise nach Mexico teilweise vor diesem absolut schönen Reiseland gewarnt wurden und auch die Pressemitteilungen in Europa nur von Mord und Totschlag berichten, können wir nur sagen, dass wir uns innerhalb von fast 6 Monaten, welche wir in Mexico gereist sind - drei Monate auf der Baja California und drei Monate auf dem Festland Mexicos - in einem tollen Land bewegt haben. Wir haben uns nicht einmal unsicher und meistens willkommen gefühlt! Das Gefühl nicht ganz willkommen zu sein, hatten wir einzig im Bundesstaat Chiapas, aber nichtsdestotrotz hatten wir auch da tolle Erlebnisse! Die Baja California kann man mit dem „restlichen“ Mexico nicht vergleichen. Ebensowenig wie man die Halbinsel Yucatan mit dem „restlichen“ Mexico vergleichen kann. Beides ist mehr auf Tourismus ausgerichtet.
Es ging für uns kreuz und quer durch Mexico - ein absolut farbenfrohes und tolles Land! Wenn man der Presse Glauben schenken würde, dürfte man sich hier nicht aufhalten. Vergleicht man die negativen Schlagzeilen mit den tatsächlichen Erlebnissen, bekommt man ein ganz anderes Bild. Die Mexikaner sind unheimlich gastfreundlich und man kommt auch mit (derzeit noch) wenig Spanisch mit ihnen ins Gespräch. Aber auch der spanische Wortschatz wird mehr… ;) Nur wenn die Mexikaner loslegen mit sprechen, müssen wir sie meistens erst einmal „ausbremsen“… bei dem Sprechtempo kommen wir nicht hinterher ;). Aber wenn sie dann zwischen den Worten anfangen Luft zu holen, verstehen auch wir ein wenig von dem was sie sagen ;).
Auf keinen Fall vermissen werden wir die allgegenwärtige Knallerei in Zentral-Mexico, welche angeblich dazu da ist, dass die Bewölkerung vor dem Teufel beschützt werden soll. Dazu werden eine Art Silvester-Feuerwerkskörper (nur ohne Feuerwerksoptik) morgens und abends und auch noch zwischendurch mit dem entsprechenden Knall in die Luft gejagt… was ganz schön nerven kann. Obwohl Luke diese Knallerei irgendwann mit stoischer Ruhe ertragen hat, sind wir uns sicher, dass er trotzdem nicht „schussfest“ ;) geworden ist… Ebenso werden wir den oftmals vorhandenen verbrannten Gestank nicht vermissen. Uns bleibt manchmal echt die Luft zum Atmen weg, wenn wieder ein Feuerchen entzündet wird. Dies kann im Grill am Straßenrand oder auf dem Markt sein - das gegrillte Fleisch muss eigentlich verbrannt sein (da wir kein Fleisch essen, haben wir dies nicht getestet ;)) - dies kann genauso die Verbrennung von Müll oder auch das Abbrennen des Grünstreifens am Fahrbahnrand sein …. Wobei es ja noch gut ist, wenn der Müll verbrannt wird, denn es gibt viel zu viele Regionen und Bereiche, die in unseren Augen einfach nur vermüllt sind. Man fährt manches Mal durch - eigentlich - absolut traumhafte Landschaften, aber es liegen Berge von Müll herum. Dies ist einfach nur schade!!! Uns ist nicht klar, wie man sich teilweise wohl fühlen kann, wenn man so von Müll umgeben ist! Und ganz bestimmt werden wir die Topes und Reductoren nicht vermissen ;)!!!
Abenteuerlich finden wir die mexikanischen Autofahrer - um es positiv auszudrücken ;)… Die beste Möglichkeit zum Überholen ist für den Mexikaner vor einer Kurve. Wir denken mittlerweile, dass sie wahrscheinlich glauben, dass die „mitfahrende Madonna“ sie beschützt… In Städten wird es dann ganz spaßig… eingezeichnete Spuren werden eindeutig überbewertet… denn auf dreispurige Straßen passen mindestens 6 Fahrzeuge nebeneinander und dann findet bestimmt auch noch ein Siebtes Platz… dazu steht die Polizei auf der Kreuzung und pfeift auf Teufel komm raus… was auch immer das Pfeifen bedeuten soll … wir haben es noch nicht verstanden… ;) Aber pfeifen (mit der Trillerpfeife) können auch Parkplatz-Helfer… die wild drauflos pfeifen um mit dem gleichen Pfeifton mitzuteilen, dass frei ist oder eben nicht… Hauptsache laut ;) Und falls gerade keine Pfeife zur Verfügung steht, kommt als Alternative das allzeit vorhandene „rote Tuch“ zum Einsatz. Dieses wird wahlweise zum winken, zum warnen, zum putzen und was sonst noch alles anfällt, verwendet ;) Ohne „rotes Tuch“ scheinen viele Mexikaner ihr Haus nicht zu verlassen ;)
Positiv anzumerken ist für uns zudem, dass wir während unserer Mexico-Zeit nicht einmal mit Korruption in Kontakt kamen. Bis auf wenige fest installierte Militärkontrollen auf der Baja und unser Polizeistop nach nicht einmal 24 Stunden auf dem mexikanischen Festland, wurden wir nicht einmal angehalten. Keine Polizei, die uns irgendetwas unterstellte - wie es so vielen passiert. Wir können nur sagen, dass wir diesbezüglich sehr positiv überrascht wurden!
Ansonsten bietet Mexico aber viel, was wir bestimmt auch vermissen werden - super leckeres Obst zum Beispiel. Es ist einfach enorm wie lecker die Papaya, Ananas, Avocado und auch alles weitere sind - es kommt ja auch alles mehr oder weniger direkt von der Ernte auf den Tisch!
Dazu bietet Mexico als Reiseland eine riesige Abwechslung. Auf der Baja findet man die Kakteenwüsten, die Grauwale und die Walhaie. Im Norden Mexicos sind die Einsamkeit und die Schluchten des Barranca del Cobre ein Genuss. Das zentrale Hochland bietet wahnsinnig viele Kolonialstädte, dazu die Pyramiden der Azteken. Wir waren an tollen Quellen, haben den Pazifik und die Karibik genossen, unzählige Maya-Ruinen erkundet, Wasserfälle und Cenotes… Abwechslung pur in einem farbenfrohen Land!
Insgesamt können wir nur sagen, dass wir unsere Zeit in Mexico absolut genossen haben, wir haben tolle Leute kennengelernt, durften viel sehen und haben viel erlebt!
¡Hasta Luego México!