Kurz nach unserer Ankunft in Godbourn kam aber die Sonne raus und es wurde wieder ein wunderschöner Tag! Die Strecke entlang des St.-Lorenz-Stromes war einfach traumhaft - nur leider mit zu wenig Möglichkeiten für einen Stop - so genossen wir die Flüsse, Wälder, den Blick auf den Strom und das tolle Wetter einfach vom Auto aus! Wenn es aber Stop-Möglichkeiten gibt, waren diese immer mit kleinen Spazierrouten versehen. Zum Teil waren Holztreppen die glatte Felswand hinauf angelegt, damit man die Aussicht dann auch wirklich genießen kann! Sobald man ein paar Meter die Treppen hinauf war, war man auch schon "weit weg" von der Straße und inmitten von Wald und Vögeln ... nur wenn die "Heavy Trucks" den Berg hochdüsen, das geht nicht lautlos ;)) ...
Für unsere Überfahrt über den St.-Lorenz-Strom hofften wir auf Walsichtungen. Hier in der Region hat man gute Chancen darauf, da die Futteraussichten für Wale im St.-Lorenz-Strom ideal sind. Wir sahen - natürlich - NICHTS!!! Ausser Nebel war nichts spannendes bei der Überfahrt.
Mit der Fahrt über die Brücke könnte man übrigens meinen, man wäre in Frankreich. Sämtliche Schilder sind nur noch in französisch angeschrieben - welches bei uns beiden bekanntermaßen bei Baguette & Fromage endet ... also leider nicht wirklich vorhanden ist. Die Amtssprache ist in Quebec französisch - allerdings soweit wir dies beurteilen können, in einer eigenen Dialektik, zum Beispiel wird hier das "H" ausgesprochen - "Hallo" heist hier eben "Hallo" und nicht "Allo". Das ist echt interessant. Glücklicherweise sprechen die meisten Quebecer aber auch Englisch, so dass einer Verständigung nichts im Wege steht - und bei allen anderen können dann immer noch Hände und Füße mit eingesetzt werden ;)
In Les Escoumins ging es dann auch direkt zum Marine Observationcenter. Leider waren wir erst 10 Minuten vor Schließung da, so dass wir beschlossen uns die Ausstellung heute nicht mehr anzuschauen. Allerdings hatte Andreas schon beim Parken weiße Rücken im Strom gesehen - Belugas!!! Wir durften dann auch noch auf die Aussichtsplattform des Observationcenters und beobachteten eine Gruppe von 5 oder 6 Belugas. Ein tolles Erlebnis!!!!
Audrey und ihre mexikanische Kollegin, die beiden Mitarbeiterinnen von ParkCanada, fragten uns dann ob wir sie mitnehmen können in den nächsten Ort, da sie sonst trampen würden. Kein Problem - wir haben ja Platz im Fahrzeug - selbst Luke hatte nichts einzuwenden ;)
Die beiden gaben uns dann noch Tips zur Region und vor allem Infos zu den Walen - vielen lieben Dank nochmal!
Wir befanden uns nun auf der Gaspesie-Peninsula und besuchten als erstes wieder einen Historical Site. Hier ging es um die "Battle of the Restigouche" Die Mädels von ParkCanada haben die Informationen zu der Schlacht mit echtem Enthusiasmus rübergebracht, so dass man einfach begeistert war. In der Bucht des Restigouche - River befanden sich 1755 die Franzosen und wurden von den Engländern angegriffen. Da der Fluss hier in eine große Bucht mündet und flussaufwärts immer enger wird, gibt es "nach hinten" keinen Ausgang. Am anderen Ende der Bucht hatten die Engländer alles "dicht" gemacht. Zudem hatten sie deutlich mehr Kanonen an Bord, daher unterlagen die Franzosen in der Schlacht. Um den Engländern aber nicht ihre Schiffe zu überlassen, versenkten die Franzosen diese kurzerhand. Eines der Schiffe wurde geborgen und ist zum Teil hier ausgestellt. Da das Schiff über Jahrhunderte teilweise mit 2 Meter Schlick überzogen war, blieb es konserviert und damit gut erhalten. Um zum Beispiel den Anker zu bergen, waren allein 70 Personen notwendig!
Quebec - eine andere Welt ... es wird französisch -
27. bis 30. Juni 2016
Von Campbellton ging es über die Brücke nach Quebec. Hinter der Brücke gibt es (theoretisch) eine "Visitorinformation" direkt an einem schönen Picknickbereich gelegen. Da das Land Quebec aber Gelder gestrichen hat, wurde diese Information geschlossen. Der junge Mann, mit dem wir gesprochen haben und der uns ein paar Informationen zur Region gegeben hat, war richtig frustriert über diese Tatsache.
die Zeit macht was sie will...
sind wir in Frankreich??? ;))
Unser abendliches Ziel war Matane, da wir am nächsten Morgen um 7 Uhr die Fähre nach Godbourn über den St.-Lorenz-Strom nehmen wollten. Vorher entdeckten wir aber in Amqui tatsächlich eine Waschmöglichkeit für unseren Iveco, die wir auch sofort nutzten ... nun strahlt er wieder :)).
Durch die Weiterfahrt nach Quebec entfernten wir uns aber auch um eine weitere Stunde von daheim. Allerdings bekommt man dies mehr oder weniger nur durch Zufall mit. Wir zumindest haben keine Info gesehen, die darauf aufmerksam machte. Aufgefallen ist es uns, weil unser Navi für 60 Kilometer Entfernung nur ein paar Minuten Fahrzeit berechnete. Ganz so schnell sind wir dann aber doch nicht unterwegs... Die GPS-Uhr hatte sich also umgestellt - dann machen wir das mit unseren Armbanduhren doch auch :)