Weitere Bilder des Rotfüchse:
Mit Angela ging es dann für eine kurze Wanderung die Berge hinauf - und mitten hinein in die Heidelbeeren … die waren einfach nur klasse … wir sammelten genügend so dass wir für die nächsten Tage noch einen kleinen Vorrat hatten.
In Eagle Plain nutzten wir wieder die Tankstelle und sahen bei unserer Weiterfahrt eine elektronische Anzeige, dass zwischen Kilometer 161 und 146 die Straße gesperrt wäre, da es hier zu Straßenabbrüchen infolge von starkem Regen gekommen war. Wir waren zwar mit gutem Wetter auf dem Dempster nordwärts gefahren, aber in der gleichen Zeit hatte es auf dem Südteil der Strecke ununterbrochen geregnet.
Zuvor hatten wir uns bereits über die Menschenmassen am und im „Hotel“ gewundert. Nachdem wir die Anzeige bezüglich der Straßensperrung gesehen hatten, wussten wir warum hier soviel los war. Wir beschlossen auf jeden Fall soweit wie möglich nach Süden zu fahren, denn hier in Eagle Plain fanden wir nichts reizvolles. Unterwegs trafen wir auf Hubschrauber-Crews, die die Strecke überprüften. Da die Straße oft sehr nah entlang von Flüssen verläuft, welche durch den Regen deutlich gestiegen waren, bestand die Gefahr von Unterspülungen. Dies war auch das Problem auf dem gesperrten Teil der Strecke. Wir fuhren mit einigen Wasserdurchquerungen bis zum Beginn der Sperrung - hier gibt es ein Work-Camp, in dem die Arbeiter - Crews übernachten und ihre Bau- und Zugmaschinen warten bzw. lagern. Hier bekamen wir die Infos sozusagen aus erster Hand. Als erstes kamen wir mit einem Schweizer Paar ins Gespräch, die auch bis hierher gefahren waren. Sie waren bereits darüber informiert, dass es bis zu drei Tage dauern könnte bis die Strecke wieder offen wäre…
Angenehm war auch, dass wir hier einen Wifi-Zugang hatten und so doch auch mit der „Außenwelt“ kommunizieren konnten ;) …
Kurz darauf kamen wir mit Angela ins Gespräch. Sie ist vor knapp 30 Jahren von Deutschland nach Kanada gezogen und lebt und arbeitet mittlerweile in Whitehorse. Angela hat uns einiges zur Umwelt und den Problemen des Yukon berichten können.
Heftig ist, dass auch der Yukon nun mit Fracking beginnen will um Öl zu fördern.
Das Problem im Besonderen hierbei ist, dass der Yukon zum größten Teil aus Permafrostböden besteht. Permafrost bedeutet, dass der Boden innerhalb der letzten zwei Jahre kontinuierlich gefroren war. Er kann oberflächlich in einer Tiefe von 30cm bis 2m auftauen, aber alles darunter bleibt auch im Sommer gefroren. In den Permafrostböden ist unter anderem Methan gebunden, welches durch Bohrungen für Fracking noch schneller entweichen und für eine weitere Klimaerwärmung sorgen würde. Dazu existiert im Yukon sehr viel Schiefer - welcher wiederum Radioaktivität gebunden hat. Diese Radioaktivität würde bei den Bohrungen über den Bohrschlamm und das Rückflusswasser ebenfalls freigesetzt, mit entsprechenden negativen Folgen für Flora und Fauna.
Auch ohne das Fracking besteht durch die globale Erwärmung und das damit zurückgehende Permafrostgebiet die Gefahr der Methan-Freisetzung. Sobald das Methan in die Atmosphäre gelangt, hat es ein etwa 25-faches Treibhauspotential wie CO2. Allein dadurch würde die globale Erwärmung extrem steigen.
Wir hatten in Inuvik die Wettervorhersage wieder unter die Lupe genommen und diese besagte für den kommenden Tag Regen! Da wir wussten, dass im Zweifel die Fährverbindungen über den McKenzie und den Peel River bei zuviel Wasser eingestellt werden, beschlossen wir beide Fähren noch am Abend zu überqueren… Denn im NWT hatten wir nicht vor länger zu bleiben ;) …
Nachdem wir die Fähren und die Baustelle hinter uns hatten, trafen wir noch auf zwei junge Füchse - die beiden ließen sich absolut nicht von unserer Anwesenheit stören und querten die Straße mehrfach von rechts nach links und zurück. Die Rotfüchse hier können aber auch fast schwarzes Fell haben, das hatten wir bisher nicht gewusst.
Abenteuer Dempster Highway - Teil IV
06. bis 15. August 2016
Auch für den Dempster Highway wurden wir wieder mit Top-Informationsmaterial im Visitor Center ausgestattet. Wir bekamen eine sehr detaillierte Straßenbeschreibung mit auf den Weg, welche die Besonderheiten der verschiedenen Regionen beschreibt und auch auf eventuelle Tiersichtungen hinweist. Zum Abschluss der Info-Broschüre heißt es dann „Welcome to Inuvik - here the road ends, but your (adventures) journey is just beginning - it is 737 kilometres back to the Klondike Highway“ was soviel heißt, wie „Willkommen in Inuvik - Der Dempster ist geschafft, aber nun beginnt das Abenteuer - Ihr müsst 737 Kilometer fahren um auf den Klondike Highway zurück zu kommen“ … Das wir diesen Satz mit dem Abenteuer aber wörtlich nehmen müssen, hatte uns niemand gesagt ;) …