1.22okm zum nächsten Kino...
Auf dem weiteren Weg nach Inuvik ging es erst noch über die zweite Fähre und später entlang schöner Aussichten auf Seen incl. "Mosquito-News" - so hat z.B. diese Region hier eine gleiche Mosquito-Dichte wie der Amazonas - aber die positive Nachricht ist, dass die hiesigen Mosquitos keine Malaria übertragen ... na immerhin etwas!!!! ;)
Kurz vor Inuvik ging dann die Schotterpiste in eine Teer-"Straße" über ... die war aber so schlecht, dass man doch besser auf den Teer verzichtet hätte ;)
In Inuvik selbst hat uns nicht viel gehalten. Die Preise sind mehr als knackig - man hat hier einen zwei- bis dreifachen Preisaufschlag zum Yukon und der Yukon hat bereits gesalzene Preise im Verglich zum restlichen Kanada. Wir schauten uns kurz das Visitor Center an und holten uns unser Arctic-Circle-Zertifikat ab ;). Was sein muss, muss ein...
In der öffentlichen Bibliothek konnten wir kurz das Wifi nutzen ... wir wollen ja schon ein bisschen Kontakt zur Heimat haben :)).
Als wir wieder auf den Parkplatz kamen, bewunderten wir erst einmal das Nummernschild des NWT. Dieses hat die Form eines Eisbären. Wir unterhielten uns dann auch eine Weile mit der Besitzerin des Pickup. Unter anderem sprachen wir über die Temperaturen im Winter. Seit auch hier die globale Erwärmung spürbar ist, fallen die Temperaturen im Februar "nur" noch auf ca. Minus 30 Grad Celcius und nicht mehr auf Minus 40 Grad Celcius. Ganz ehrlich - Minus 30 Grad finden wir kalt genug... Brrrrrr!!! Warme Kleidung bekommt man ja vielleicht noch, aber Schuhe?!? ... Hier tragen die Lokals im Winter sogenannte "mukluks" (ausgesprochen wird dies Maklaks). Dies sind warme Schuhe mit Rentier- oder Elchfell, welche in Handarbeit hergestellt werden.
Dann kamen wir logischerweise auch auf den Dempster Highway zu sprechen, da dieser die einzige Straßenverbindung nach Inuvik und trotz Gravel-Road wirklich gut zu befahren ist. Mehrfach im Jahr, sagte uns unsere Gesprächspartnerin, befahren sie den Dempster Highway um ins Kino zu gehen oder zum Dinner. Auf unsere Frage hin ob sie dann nach Dawson City fahren (ca. 770km - wohlgemerkt einfache Strecke!!!), da es ja zwischen Inuvik und Dawson City sonst nichts gibt, schüttelte sie den Kopf. Nein - nicht nach Dawson City, sondern nach Whitehorse... Das sind ja nur 1.220km einfach!!! ... zum Kino oder zum Dinner... unvorstellbar!!! Wir haben es uns gespart zu fragen ob sie nach dem Film oder Essen gleich wieder heim fahren ;)).
Für einen Kinobesuch würden wir wahrscheinlich ;)) vom Bodensee aus nicht an die Dänische Grenze fahren... und dabei auf zwei Dritteln der Strecke auf Schotterpiste angewiesen sein... Wir können uns das ja für die Zeit nach unserer Rückkehr mal überlegen :)).
Auf unsere Weiterfahrt kam uns dann am späten Vormittag doch tatsächlich Reineke Fuchs entgegen und nicht nach dem Motto "Fuchs du hast die Gans gestohlen", sondern "Fuchs du hast den Hasen gefangen"... Es war echt goldig wie er mit dem Hasen im Maul unterwegs war und sich dann erst mal erholen musste. Später spazierte er dann mit seiner Beute mitten auf dem Highway vondannen...
Abenteuer Dempster Highway - Teil III
06. bis 15. August 2016
Sobald man die NWT erreicht, wird der Verkehr deutlich mehr und teilweise rücksichtsloser. Wir haben schnell gelernt bei Gegenverkehr möglichst weit rechts zu fahren. Wenn man Pech hat, werden einem dermaßen die Steine entgegen geschleudert, dass man Angst um seine Windschutzscheibe hat... Uns sind hier auch recht viele Fahrzeuge mit gerissenen Windschutzscheiben aufgefallen. Da scheinen die hiesigen Fahrer aber schmerzfrei zu sein...
Auf der Strecke sind zwei (kostenfreie) Fähren zu nutzen, welche nur im Sommer fahren. Im Winter gibt es hier jeweils eine "Eisbrücke" sobald die Flüsse gefroren sind, geht es also übers Eis. Das heißt aber auch, dass während der Phasen des Zufrierens und Auftauens keine Verbindung über die Flüsse besteht.
fliegenden Steinen sollte man ausweichen...
Unser nördlichster kanadischer Punkt