Später gehen wir noch in das dazugehörige Museum - und im Nachhinein waren wir der Meinung, dass wir dieses eigentlich als erstes besuchen hätten müssen um die Anlage richtig zu verstehen! Aber so gibt es das Modell eben am Schluss und damit wird einiges erklärt, da dieses Modell die verschiedenen Pyramiden mit der auf dem Dach stehenden Kirche zeigt. Echt top!
Die Pyramide von Tepanapa ist mit 65 Metern die höchste Pyramide Mexicos. Gleichzeitig mit seinem mörderischen Gemetzel zerstörte Cortés auch die Pyramide. Auf dem verbleibenden Rest wurde die Pyramide Mitte des 16. Jahrhunderts mit einer katholischen Kirche überbaut. Wenige Jahre später wurde diese aber bereits durch ein Erdbeben zerstört und blieb gut dreihundert Jahre in diesem Zustand. Die Pyramide wurde während dieser Zeit von immer mehr Erde bedeckt und geriet so in Vergessenheit bis 1931 Straßenbauarbeiten das Heiligtum der Indigenas wieder zum Vorschein brachte.
Um die Kirche aber nicht abreißen zu müssen, begannen die Archäologen mit Untertunnelungen um die Bauepochen freizulegen. Der Zugang zu der Pyramide führt durch ca. 1.000m öffentlich zugängliche unterirdische Gänge - echt spannend! Wir haben das Glück die unterirdischen Gänge komplett für uns allein zu haben! Dadurch können wir das Erlebnis vollkommen genießen!
Nach dem Gang durch die Pyramide kommt man in den Teil der Anlage in welchem die Pyramide teilweise freigelegt ist. Es ist spannend zu sehen wie die einzelnen Bauepochen der Pyramide unter der aufgesetzten Kirche die Baukunst der Vergangenheit preisgeben.
In Cholula findet man die volumenmäßig größte Pyramide der Welt, allerdings erkennt man dies nicht so wirklich. Die Pyramide ist von riesigen Mengen Erde bedeckt und wurde nur durch Zufall wieder entdeckt. Aber beginnen wir doch lieber von Anfang an mit der Geschichte. Es wird geschätzt, dass mit dem Bau der Pyramide von Tepanapa um 400-300 vor Christi begonnen wurde und der Bau der gesamten Anlage ca. 1.500 Jahre in Anspruch genommen hat. Insgesamt wurde die Pyramide 7!!! Mal überbaut, so dass es sich eigentlich um sieben übereinander stehende Pyramiden handelt. 1519 landete der Spanier Cortés mit seiner Flotte in Veracruz und kam bald darauf nach Cholula. Er und seine Konquistadoren hielten sich hier drei Wochen auf und dankten die Gastfreundschaft in mörderischer Weise. In der Nacht ihres Abzugs töteten Cortés und seine Soldaten zwischen 3.000 und 6.000 Personen, um die 50.000 aztekischen Krieger außerhalb Cholulas „in Schach zu halten“ und zu warnen.
ein Modell der Anlage verdeutlicht die Bauweise
Fahrt mit der Maus über die Erdhörnchen
um ein wenig Bewegung ins Bild zu bringen ;)
Weitere Fotos des Tages sind im Album zu finden: