Weitere Fotos von La Paz nach Potosí sind im Album zu finden:
Das Wetter war mittlerweile auch nicht mehr so stabil wie von uns gewünscht. Teilweise gab es ordentliche Hagelschauer, den Gewitter-Fronten ist man auf 3.600 Meter Höhe zudem deutlich näher. Wenn dann der Donner dem Blitz direkt folgt, steht man absolut stramm... selbst die Bahnen werden bei Gewitter gestoppt...
Es wird Zeit gen Süden weiter zu fahren!
Nach einer letzten Nacht in La Paz führt uns unser Weg nach Potosi. An sich hätten wir die Stadt nicht auf dem Plan gehabt. Allerdings wagen wir es nicht Luke illegal nach Chile einreisen zu lassen, da wir wissen, dass die Grenzkontrollen deutlich genauer sind. Also fahren wir erst einmal zur Senasa - der bolivianischen Gesundheitsbehörde... gut dass wir beim Gesundheitsamt sind, denn der Müll direkt vor der Tür ist unglaublich! Logisch, dass natürlich auch gerade Mittagspause ist... gegen 14 Uhr öffnen sich aber die Türen und Sandra versucht Dr. Martinez ausfindig zu machen, den Beamten der für die Formulare zuständig ist. Der kommt aber erst in einer halben Stunde... na gut dann warten wir weiter... als Dr. Martinez dann endlich greifbar ist, wird erstmal hin und her diskutiert... denn die Unterlagen sind nur 10 Tage gültig und das würde ganz schön knapp werden um den Salar und die Lagunenroute zu genießen. Nach langem hin und her willigt Dr. Martinez schließlich ein, die Dokumente 5 Tage vorzudatieren... aber er braucht erst ein aktuelles Gesundheitszeugnis von einem Tierarzt, dazu ist die Bravecto-Tablette, welche eigentlich drei Monate gültig ist, nicht gut genug für die Einreise nach Chile, da die Verabreichung länger als 30 Tage her ist... Die interne und externe Parasitenbehandlung darf max. 30 Tage alt sein... na dann kleben wir doch zwischen dem Besuch beim Gesundheitsamt und beim Tierarzt noch einen Aufkleber in Luke’s Pass mit heutigem Datum... und schon ist die externe Parasitenbehandlung gültig... gut dass wir genügend Aufkleber haben ;).
Nun müssen wir aber das machen, was wir unbedingt vermeiden wollten.... mit dem Auto in die steilen Straßen von Potosí.... und dazu wieder Stoßstange an Stoßstange... als erstes steuern wir die Bank an um die 277 Bolivianos (ca. 35 EUR) für die Ausstellung der Papiere einzuzahlen... während Andreas sich durch die engen steilen Straßen quält, springt Sandra schon mal aus dem Iveco und geht zu Fuß. Das Geld ist auch zügig eingezahlt und nun müssen wir zum Tierarzt. Der Erste kann kein Gesundheitszeugnis ausstellen... und der Zweite scheint nicht da zu sein. Wir sind schon etwas genervt, da kommt der zweite Tierarzt doch noch ums Eck und erstellt das Gesundheitszeugnis. Nun schnell zurück zur Senasa, damit wir heute noch vor dem Dunkel werden aus der Stadt kommen. Da hatten wir die Rechnung aber ohne Dr. Martinez gemacht. Er benötigt fast eineinhalb Stunden zum Ausstellen der Dokumente... damit die Zeit bis zum Feierabend auch sinnvoll genutzt ist ;). Mittlerweile ist es 18.20 Uhr und fast dunkel bis Sandra aus dem Gesundheitsamt raus ist... daraufhin beschließen wir direkt hier zu übernachten. Wir stehen in einer absolut ruhigen Straße und direkt unter einer Laterne - eigentlich nicht zu übersehen. Während Sandra einen Cappu und einen Tee kocht, geht auf einmal ein Ruck durch den Iveco und es tut einen Schlag... wir schauen uns kurz an und springen raus. Es ist uns absolut schleierhaft wie der Fahrer des Mitsubishi uns übersehen konnte und rückwärts an den Iveco rauscht... bei uns ist glücklicherweise nichts passiert - bei dem Mitsubishi sahen die frischen Dellen schon heftiger aus... Andreas flucht und schimpft auf Deutsch, der Bolivianer fand kaum Worte und versucht uns Geld anzubieten. Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, sagen wir ihm, dass er heim fahren soll und wir von ihm kein Geld wollen. Er möchte uns dann als Wiedergutmachung noch etwas zum Essen kaufen. Wir beruhigen ihn dann aber soweit, dass er einsieht, dass dies nicht notwendig ist... auf den Schrecken genießen wir dann unseren Cappu und Tee umso mehr... Der Rest des Abends und der Nacht verläuft dann ohne weitere Zwischenfälle, das Frühstück verlagern wir aber trotzdem auf einen schönen Platz außerhalb der Stadt.
wenn das Gesundheitsamt von Müll umgeben ist