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In El Condor ist grad nicht nichts sondern absolut gar nichts los… die Saison ist definitiv beendet! Aber wir sind ja auch nicht wegen dem Strandleben hierher gekommen sondern um die Felsen-Papageien zu besuchen. Was für ein Geschrei und Geschnatter - einfach enorm!!! Wir spazieren entlang der Felsen und bestaunen die Flugmanöver der Papageien. Zur Hauptzeit zwischen Oktober und Januar nisten hier 35.000 Papageien-Paare. Unvorstellbar und einfach genial! Da das Wetter derzeit eher trüb und im Einheitsgrau daherkommt, beschließen wir die Zeit hier abzuwarten bis die Sonne in eineinhalb Tagen wieder erscheint um ihrem Job gerecht zu werden ;). Zwischendurch kommen noch Isi, Sven und ihre Hundedame Mila vorbei und wir genießen einen interessanten Abend. Das Warten auf Sonnenschein hat sich absolut gelohnt - am Sonntag Morgen strahlt der Himmel wolkenfrei und die Sonne leuchtet die Papageien an, die ihre Runden drehen! Die Wartezeit bis zum Sonnenschein haben wir auch gleich genutzt um unseren nächsten Bericht fertig zu stellen… so dass wir fast aktuell berichten ;). Das ist manchmal gar nicht so einfach nach langen Fahrtagen die Zeit zu finden um die Fotos zu sichten und die Berichte online zu bringen. Vor allem das Hochladen ist manchmal absolut herausfordernd. Mittlerweile haben wir uns darauf verlegt genügend Datenvolumen auf unserer SIM-Karte zu aktivieren, da hier in Argentinien gute Internet-Netze eher rar sind… und uns so das ständige Abbrechen beim Hochladen (meist) erspart bleibt.
Nachdem das Wetter die nächsten Tage für Valdés mit heftigem Regen droht und wir auch keine Ambition haben bei Regen uns 200 Kilometer durch den zu erwartenden Matsch zu quälen, beschließen wir weiter gen Norden zu fahren. Insgesamt muss man sagen, dass der Ausländer-Eintritt ganz schön heftig ist mit 650 Peso (derzeit knapp 15 Euro) für das was geboten wird. Zumal die Preise innerhalb von eineinhalb Jahren von 250 Peso auf den derzeitigen Preis angestiegen ist. Das Visitor Center am Punta Norte ist geschlossen, die sanitären Anlagen hier wurden sicher bereits eine kleine Ewigkeit nicht mehr gereinigt und dazu die Fahrt über teilweise heftiges Waschbrett… Alle Tiere die man sonst sehen kann auf Valdés sieht man an vielen anderen Orten deutlich näher und muss nicht solche Anfahrtswege in Kauf nehmen. Selbst in der Wal-Saison von Juni bis November sieht man die Wale von der anderen Küstenseite mindestens genauso gut wie von Valdés aus. Ohne die Hoffnung auf die jagenden Orcas macht es unserer Meinung nach keinen Sinn auf die Halbinsel zu fahren und für die gleiche Pampa, die man seit mehreren Wochen gratis sieht, zu zahlen… Aber eben… man hofft halt auf die Orcas ;).
Unterdessen erreichten uns in den letzten Tagen absolut katastrophale Neuigkeiten von Grimaldi. Grimaldi ist die Reederei, über die die Fahrzeugverschiffungen zwischen Europa und Südamerika erfolgen. Am 10. März brach auf der Grande America ein Feuer aus. Durch schweren Seegang wurden die Löscharbeiten erschwert und dann unmöglich. Die Besatzung und der mitreisende Passagier mussten das Frachtschiff verlassen und wurden durch ein zu Hilfe eilendes Schiff aufgenommen. Die weiteren von extern eingeleiteten Löscharbeiten waren leider auch nicht erfolgreich und am 12. März sank der Frachter. Allein der Gedanke, dass der eigene Reisetraum erst in Flammen aufgeht und dann auf 4.600 Meter beerdigt wird, ist erschreckend und wir können mit allen mitfühlen, die ihren Traum vorerst vor der französischen Küste begraben mussten! Es ist einfach nur tragisch! Das einzig Positive ist, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind!
Gerade da wir derzeit unsere Rückverschiffung gebucht haben, ist dieses Thema natürlich mehr als präsent! Wir drücken allen, die ihr Fahrzeug auf der Grande America nach Südamerika verschiffen wollten, die Daumen, dass sie ihren Reise-Traum nur verschieben und nicht aufgeben müssen!
Unser Weg führt uns nun zu den kooperativeren Felsen-Papageien in Balneario El Condor. Allerdings nicht ohne zuerst unseren Kühlschrank zu füllen. In Sierra Grande geht’s zum La Anonima und der Wagen wird gefüllt. An der Kasse bezahlen wir - wie immer - mit Kreditkarte. Sandra bekommt auch direkt die Meldung der Bank als SMS, dass der Betrag abgebucht ist… aber die Kasse weiß das nicht… Als die Dame an der Kasse die Karte noch einmal haben möchte, sagt Sandra ihr dass die Abbuchung erfolgt ist… daraufhin wird die Kasse hinter uns erst einmal geschlossen und wir beschäftigen die Kassiererin, die Dame, die den Job als Supervisor innehat und den Filialleiter. Auch ein Anruf bei Sandras Bank bestätigt die Abbuchung. Leider zeigt das System von La Anonima erst innerhalb von 24 bis 48 Stunden an ob ein Umsatz durchgeführt wird oder nicht … hmmm aber so lange wollen wir hier eigentlich nicht warten ;)… Sandra bekommt zwischendurch schon einen Stuhl hingerollt als Andreas kurz eine Runde mit Luke dreht… das scheint wohl echt länger zu dauern ;)… Der Filialleiter entscheidet sich dann dafür, dass wir mit unseren Einkäufen gehen sollen und falls es zu einer Rückbuchung des Betrages kommt, diesen dann überweisen sollen. Wahnsinn! Das würde in Europa sicher nicht passieren! Es kommt wie es kommen muss…. Am nächsten Morgen hat das System die Zahlung zurückgebucht und wir hatten somit unseren Einkauf nicht bezahlt. Ganz unkompliziert hat sich der Filialleiter aus Sierra Grande mit der Filiale in Viedma (immerhin sind das ja „nur“ 300 Kilometer Entfernung) in Verbindung gesetzt, so dass wir hier die offene Rechnung zahlen konnten. Wir steuern direkt den Schalter der Supervisor an und Sandra schildert unser Anliegen - ein zweifaches strahlendes „aaaahhhh“ kam uns entgegen und wir mussten alle vier absolut lachen. Kurz und unkompliziert haben wir dann unseren offenen Betrag gezahlt und drehten dann noch eine Runde durch den Laden. Wir sind ja wieder Kreditwürdig ;)).
wir sind Kreditwürdig... ;))