Eigentlich wollten wir von Tok aus Richtung Fairbanks. Vreni & Fredi gaben uns aber den Tip über den Denali-Highway zu fahren - zumal die Wettervorhersage nur noch für den kommenden Tag gut ansagte und dann erst einmal grau und regnerisch... vor allem ab dem Denali südwärts... Wir verabschiedeten uns also morgens von den Beiden, nicht ohne unsere Kontaktdaten auszutauschen... und trafen uns bereits in Tok beim Einkaufen wieder... ;). Hier berichtete uns Fredi mit einem Strahlen im Gesicht, dass sie an der Kasse nach ihrem Alter gefragt wurden und einen Senioren-Rabatt von 10% erhalten hatten... wir wurden nicht nach dem Alter gefragt... und haben den Rabatt auch erhalten... das sollte uns jetzt vielleicht zu denken geben?! ... Nein... der Kassenzettel hat es dann verraten... Mittwochs gibt es generell 10% Rabatt... Glück gehabt ;)) ... wir müssen uns noch keine Gedanken machen ob wir schon alt aussehen ;).
Kurz nachdem wir unseren anvisierten Nachtplatz "bezogen" hatten, rollten auch schon Vreni und Fredi "auf den Hof". Es gab erst einen tollen Sonnenuntergang zu bewundern und danach verbrachten wir einen gemütlichen und kurzweiligen Abend bei Vreni & Fredi. Die Beiden haben vor mehr als 10 Jahren bereits Südamerika mit ihrem Mercedes bereist und auch ansonsten hatten wir jede Menge Gesprächsstoff... der Abend war definitiv viel zu kurz! Derzeit wollen sie für ca. 8,5 Monate durch Nordamerika reisen.
Fredi hat über 7 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe in Brasilien geleistet indem er eine Schreiner-Lehrwerkstatt aufgebaut und unterstützt hat, welche heute von ehemaligen Lehrlingen selbst weiter betrieben wird. Toll! Hut ab vor dieser Leistung! Hier ging es nicht nur um den Aufbau der Lehrwerkstatt sondern auch um die ganzen behördlichen Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten, die durch die Behörden entstanden.
Zeit für einen Flirt mit dem Drogenhund ;)
Unseren nächsten Stop legten wir in "Chicken" ein... Chicken hieß ursprünglich Ptarmigan, eine Wild-Huhn-Art und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von den Einwohnern in Chicken umbenannt... ob das nun besser ist!? Da es aktuell schüttete was das Zeug hielt, beschlossen wir den hiesigen Imbiss aufzusuchen und uns eine Portion Fish & Chips zu gönnen, welche dann auch wirklich lecker war... Während wir auf eine Regenpause warteten, kam ein Schweizer Mercedes nach Chicken gerollt ... und wartete ebenfalls das "Sauwetter" ab... Witzigerweise hatten wir das Fahrzeug bereits auf Nova Scotia im Juni gesehen - ohne allerdings die Besitzer des Fahrzeuges getroffen zu haben... Wir beschlossen auf jeden Fall zu klopfen... was wir dann auch in der folgenden Regenpause sofort umsetzten... und damit lernten wir Vreni & Fredi kennen. Wir waren uns sofort sympathisch und plauderten erst einmal eine Weile. Sie wollten ebenso wie wir noch bis vor die Tore von Tok fahren und sich dort ein Übernachtungsplätzchen suchen. Wir hatten uns bereits einen Platz ausgeguckt, welchen wir den Beiden auf der Karte zeigten...
Auf dem Weg nach Tok kamen wir auch wieder durch diverse Baustellen nur mit Hilfe eines Pilot Car ... wir als Deutsche und Schweizer hätten den Weg ohne Pilot Car ganz sicher wieder einmal verfehlt ;) ...
Die Strecke hatte immer wieder schöne Aussichten, zeigte aber auch Riesenflächen früherer Waldbrände...
Alaska - The last Frontier - Teil 1
16. bis 21. August 2016
Für uns bedeutet "The Last Frontier" weniger Herausforderung als unsere erste und letzte Grenze nach Norden ;). In Dawson City hatten wir uns bereits im Visitor Center erkundigt, welche Produkte auf keinen Fall nach Alaska eingeführt werden dürfen ... das Erste was uns bei der Aufstellung direkt ins Auge fiel, waren Lotteriescheine ... da mussten wir spontan nachfragen... die Begründung lautete, dass auf kanadische Lotteriescheine keine Steuer erhoben wird - auf US-Scheine aber schon ... und daher ist es verboten kanadische Lotteriescheine in die USA einzuführen... wir konnten nur den Kopf schütteln. Ebenso ist es verboten Zitrusfrüchte, Kartoffeln oder Zwiebeln in die USA zu importieren.... selbst wenn es sich auch in den USA um Importprodukte handeln würde... manches muss man einfach nicht verstehen. Um allen Diskussionen aus dem Weg zu gehen, haben wir vor der Einreise nach Alaska einfach alle unsere Vorräte weitestgehend vertilgt ;).
Am Grenzübergang gaben wir der Beamtin unsere Pässe und wurden dann in das Grenzgebäude gebeten. Beim Lesen unserer Pässe ist dann zuerst einmal der Computer abgestürzt und wollte dann eine ganze Zeit nicht mehr zum Leben erwachen... der Beamte beschloss dann irgendwann, dass wir somit die Einreisekarte besser von Hand ausfüllen sollten, da das System einfach nicht wollte... nachdem wir angefangen hatten die Karten auszufüllen, stellte er fest, dass er uns die falschen Formulare gegeben hatte und wir noch einmal von vorn anfangen sollten. Kein Problem - wir wissen ja wie es geht ;) ... Die Fragen auf den Formularen sind die gleichen, nur die Farbe ist eine andere... zwischenzeitlich wurde ihm aber klar, dass er die Daten dann ja nochmals im System erfassen müsste... also stoppte er uns wieder beim Ausfüllen und versuchte es nochmals mit dem Computer - und dieses Mal wollte der Computer tatsächlich wieder arbeiten... Manches braucht einfach seine Zeit ;)! Während der Beamte seinen Computer versuchte neu zu starten, erfasste die Beamtin schon mal die Einreisegebühr von USD 6,00 pro Person in der Kasse... Der Beamte wollte sie noch davon abhalten, da wir mit dem Antrag unseres B1/B2-Visa bereits eine Visagebühr gezahlt hatten... die Beamtin zuckte dann aber nur mit den Schultern und meinte, dass sie es jetzt schon erfasst hätte... wir haben wegen USD 12 nicht diskutiert... und haben sie einfach gezahlt... während der ganzen Zeit haben wir aber auch noch mit dem Drogenspürhund geflirtet... er hat sich uns zu Füßen gelegt und erst einmal den Bauch kraulen lassen...
Alles in allem hat die Einreise wegen der PC-Panne 45 Minuten benötigt, war aber vollkommen unproblematisch. Wir haben nun Aufenthalt für 6 Monate im Pass!!! Super!!! Übrigens... zum Thema einzuführende Waren/Lebensmittel ... oder Lottoschein ;) wurde uns keine Frage gestellt!
Lottoscheine müssen in Kanada bleiben ;)
gemütliche Plauder-stunden...