Detail-Beschreibung unserer Erfahrung:
Wir tanken unser Fahrzeug noch einmal in Yuma voll bevor es Richtung mexikanischer Grenze geht.
Ursprünglich wollten wir den kleinen Grenzübergang Algadones wählen - da wir uns aber nicht sicher waren ob wir dort sowohl unsere Touristenkarte für Mexico erhalten würden als auch unsere Aufenthaltsbewilligungen für die USA zurückgeben könnten, entschieden wir uns für den deutlich mehr frequentierten San Luis Übergang.
In San Luis folgt man der Fahrtrichtung „Mexico“ und kommt so automatisch zum Grenzübergang. Hier fährt man zunächst durch ein mit X-Kameras ausgestatteten Bereich und kommt danach direkt zur mexikanischen Einreise.
Wir (und auch unsere deutschen Mitreisenden) wurden dann auch direkt nach links zur „Inspection“ geleitet. Die Inspektion bestand lediglich darin, dass eine Beamtin sich kurz im Fahrzeug umgeschaut hat (hierfür haben wir Luke aber besser nach außen geholt ;) ). Ein weiterer Beamter hat kurz ins Führerhaus geschaut und sich dann ob seiner Kollegin in der Wohnkabine total erschrocken, da er nur eine Bewegung bemerkt hat und dachte Luke wäre noch im Fahrzeug ;) … er gehörte nicht unbedingt zur Kategorie Held im Umgang mit Hunden. Alle anderen im Zollbereich waren begeistert von Luke und „mussten“ ihn erst einmal streicheln …
Die Fahrgestellnummer wurde mit den Fahrzeugpapieren abgeglichen und der Impfpass von Luke wurde verlangt um die Tollwut-Impfung zu überprüfen… das vor vier Tagen erstellte Gesundheitszeugnis wurde nicht nachgefragt … das hätten wir uns also schenken können, aber da man nie weiß wie es tatsächlich gehandhabt wird, waren wir so auf der sicheren Seite.
Der Sinn der Inspektion ist mehr oder weniger die Überprüfung auf Waffen und Drogen.
Etwa 100m nach dem Grenzübergang kann man dann rechts (im zweiten möglichen Parkbereich) sein Fahrzeug abstellen um dann seine Touristenkarte (Forma Migratoria Multiple - kurz: FMM) zu beantragen und gegebenenfalls die Fahrzeugeinfuhr zu erledigen.
Hierzu geht man den Fußweg zurück zum Zollbereich und in das Gebäude der Migration. Wir wurden von zwei spanisch sprechenden Beamtinnen betreut, die kein Englisch sprachen. Und unser Spanisch lässt leider auch noch sehr zu wünschen übrig. Aber ein weiterer Beamter war mit uns in die Migration gekommen und übersetzte in beide Richtungen was das Zeug hielt… das war echt hilfreich und toll für uns.
Wir wurden gefragt wie lange wir in Mexico bleiben möchten und haben die vollen 180 Tage, die möglich sind, angegeben. Die nächste Frage betraf unser „Reiseziel“ - hier haben wir die „Baja California Sur“ - und La Paz angegeben. Wofür auch immer diese Angaben wichtig sind, sie werden abgefragt…
Etwas „problematisch“ für die Dame hinter dem Tresen war unser „ä“ im Nachnamen. Das Pass-Lesegerät zeigte den Umlaut in der internationalen Schreibweise „ae“ an, im eigentlichen Namen stand nun aber auf einmal der Umlaut… das war dann doch etwas schwierig… Aber nach kurzer Zeit hatte sie die Touristenkarte für uns Beide komplett ausgefüllt und wir wurden zur „Banjercito“ geschickt (eine Art staatlicher Bank). Hier wurde unsere - noch nicht gültige - Touristenkarte erfasst und wir zahlten 500 MXN pro Person als Einreisegebühr (dies entspricht zum jetzigen Zeitpunkt - Januar 2017 ca. 25 EUR/Person).
Mit der Quittung über die eingezahlte Gebühr geht es zurück zur Migration. Hier bekommt man dann seinen Einreisestempel - und dann heißt es „Bienvenido a Mexico“.
Wer von der Baja aus auf das Festland will, kann jetzt auch den Fahrzeugimport durchführen. Wir haben uns dagegen entschieden, da der Import für die Baja nicht notwendig ist und wir im Frühling nochmals in die USA reisen wollen und damit erst später das Festland besuchen wollen. Falls wir uns je anders entscheiden sollten, kann der Fahrzeug-Import immer noch in La Paz erfolgen bevor man die Fähre aufs Festland nimmt.
Für die reine Personeneinreise sind auf jeden Fall keine Kopien der Reisepässe oder ähnliches notwendig - diese Kopien werden erst benötigt wenn man das Fahrzeug für Mexico registrieren lässt.
Nachdem die Einreise nach Mexico erledigt war und der Stempel im Pass ist, geht es zur US-Einreise. Da wir über den Landweg in die USA eingereist sind, haben wir im Pass eine weiße Einreisekarte (diese ist grün, wenn man mit dem „normalen“ Touristenvisum 90 Tage Aufenthalt erhält) eingeheftet bekommen, welche bei uns besagte, dass wir spätestens am 15.Februar 2017 die USA verlassen müssen. Dies ist das Datum, zu dem unser halbes Jahr Aufenthalt seit unserer ersten Einreise in Alaska, abgelaufen ist. Der US-Beamte fragte uns nochmals eindringlich wohin wir jetzt wollen… ob wir tatsächlich nach Mexico fahren würden oder in die USA. Nachdem geklärt war, dass wir nach La Paz wollen, hat er unsere Einreisekarten aus dem Pass entfernt. Andreas hat hierbei noch erwähnt, dass wir ja in drei Monaten gern wieder kommen möchten und wir ihm deshalb die Karten gern „abtreten“ möchten. Da musste der US-Beamte dann doch lachen ;).
Alles in allem haben wir ca. 45 Minuten für die Ein- und Ausreiseformalitäten benötigt.